Handball-Nationaltorwart Andreas Wolff © Witters

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Neun Europameister im deutschen Handball-Kader

Mit neun Europameistern reisen die deutschen Handballer zu den Olympischen Spielen. Das insgesamt 14 Spieler umfassende Aufgebot von Bundestrainer Dagur Sigurdsson dürfte sogar noch besser besetzt sein als beim EM-Triumph. Unter anderem gehört der damals verletzte Kapitän Uwe Gensheimer wieder zur Mannschaft.

Neun plus fünf soll die Erfolgsformel für die deutschen Handballer bei den Olympischen Spielen lauten. Bundestrainer Dagur Sigurdsson nominierte am Donnerstag (14.07.16) für seinen Olympia-Kader zehn Spieler, die im Januar Europameister geworden waren. Insgesamt umfasst das Aufgebot 14 Profis. Die beim EM-Triumph verletzten Außen Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki kehren ebenso zurück ins Team wie Kreisläufer Patrick Wiencek. "Ein Kindheitstraum wird wahr", sagte Kapitän Gensheimer. Im Tor erhielt Silvio Heinevetter den Vorzug vor Carsten Lichtlein. Andreas Wolff war als Keeper gesetzt. Das olympische Turnier beginnt für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit dem Spiel gegen Schweden am 7. August. Weitere Gegner in der Vorrunde sind Polen, Brasilien, Slowenien und Ägypten.

Weinhold muss mit Oberschenkelverletzung passen

Nicht zum Kader gehört der Kieler Rückraumspieler Steffen Weinhold, der sich vor dem letzten Testspiel gegen Tunesien (38:32) am Mittwoch (13.07.16) einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hatte. Er fährt aber wohl wie Lichtlein mit nach Rio, um unter Umständen als Nachrücker ins Team zu kommen. Erster Ersatzmann ist jedoch Steffen Fäth. Die Europameister Rune Dahmke, Jannik Kohlbacher, Erik Schmidt und Tim Kneule, die bis zuletzt zum 21er-Kader gehört hatten, wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.

"Spieler so fit wie seit fünf Jahren nicht mehr"

Anders als vor dem überraschenden Gewinn des EM-Titels konnte Sigurdsson bei der Auswahl seiner Olympia-Mannschaft aus dem Vollen schöpfen. "Die Spieler haben uns die Entscheidungen nicht leicht gemacht", sagte der Bundestrainer. Laut DHB-Vizepräsident Bob Hanning ist die Mannschaft in einem außerordentlich guten Zustand: "So fit waren deutsche Nationalspieler seit fünf Jahren nicht mehr", betonte Hanning: "Mit dieser Mannschaft haben wir in Rio die Chance, etwas Großes zu erreichen." Für Torhüter Wolff gibt es in Rio nur ein Ziel: "Ich fahre zu jedem Turnier, um Gold zu gewinnen. Als Europameister wäre alles andere Understatement."

Die unmittelbare Olympia-Vorbereitung bestreiten die deutschen Handballer vom 19. bis 29. Juli in Stuttgart und Hannover. Bei einem Turnier in Straßburg (22. bis 24. Juli) mit Olympiasieger Frankreich, dem zweimaligen Europameister Dänemark und Afrikameister Ägypten holt sich das Team den letzten Feinschliff, bevor es am 1. August nach Rio geht.

Das deutsche Aufgebot im Überblick:

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Andreas Wolff (THW Kiel)
Linksaußen: Uwe Gensheimer (Paris St. Germain HB/FRA)
Rechtsaußen: Tobias Reichmann (KS Vive Tauron Kielce/POL), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen)
Rückraum links: Finn Lemke (SC Magdeburg), Julius Kühn (VfL Gummersbach), Christian Dissinger (THW Kiel)
Rückraum Mitte: Martin Strobel (HBW Balingen-Weilstetten), Paul Drux (Füchse Berlin)
Rückraum rechts: Fabian Wiede (Füchse Berlin), Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf)
Kreis: Patrick Wiencek (THW Kiel), Hendrik Pekeler (Rhein-Neckar Löwen)

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 14.07.16 14:55 Uhr