Leichtathletik
Historischer Sieg für Mo Farah
Der Brite Mo Farah hat einen historischen Rekord aufgestellt: Nach London 2012 gewann er auch in Rio die Rennen über 5000 und 10000 Meter. Das glückte zuletzt einem Läufer in den 70er-Jahren. Außerdem: die Rennen über 1500 Meter der Männer, 800 Meter der Frauen und die 4x400-Meter-Staffeln.
Mo Farah gewann in 13:30,03 Minuten den 5000-Meter-Lauf und nach den 10000 Metern seine zweite Goldmedaille in Rio. Dahinter gab es ein Wirrwarr um Silber. Der Zweitplatzierte Paul Kipkemoi Chelimo (USA) wurde zunächst disqualifiziert, hatte dann aber mit einem Gegenprotest Erfolg und durfte die Medaille doch in Empfang nehmen. Bronze ging an den Äthiopier Hagos Gebrhiwet.
Farah ist der erste Langstreckenläufer seit dem Finnen Lasse Virén, der bei Olympia beide Leichtathletik-Langstrecken zwei Mal hintereinander gewinnen konnte. Bereits in London 2012 hatte Farah über beide Distanzen triumphiert. Virén war 1972 in München und 1976 in Montreal jeweils zweifacher Olympiasieger.
1500 Meter der Männer: Überraschungs-Gold für Centrowitz
Ein US-Amerikaner düpiert die Topläufer aus Kenia und Marokko: Matthew Centrowitz gewann den 1500-Meter-Lauf. Centrowitz, nur auf Platz elf der Jahresweltbestenliste, feierte einen Start-Ziel-Sieg in 3:50,00 Minuten. Das gesamte Rennen kontrollierte der US-Amerikaner von der Spitze weg. Nicht minder überraschend Silber und Bronze: Der Algerier Taoufik Makhloufi wurde Zweiter (3:50,11), Dritter wurde der Neuseeländer Nicholas Willis (3:50,24).
Die Topfavoriten Asbel Kiprop und Ronald Kwemoi aus Kenia, die die Halbfinalläufe gewonnen hatten, verpassten die Medaillen genauso wie der Marokkaner Abdalaati Iguider, die Nummer drei der Jahresbestenliste. Kiprop würde Sechster, Iguider Fünfter. Der einzige deutsche Teilnehmer Homiyu Tesfaye aus Frankfurt war im Halbfinale ausgeschieden.
4x400-Meter: US-Staffeln dominieren
Souverän haben die Staffeln der USA die Rennen über 4x400-Meter-Rennen gewonnen. Bei den Frauen siegte das Quartett Courtney Okolo, Natasha Hastings, Phyllis Francis, Allyson Felix in 3:19,06 Minuten vor den Staffeln aus Jamaika (3:20,34) und Großbritannien (3:25,88). Die deutsche Staffel (Laura Müller/Rehlingen, Friederike Möhlenkamp/Köln, Lara Hoffmann/Köln, Ruth Sophia Spelmeyer/Oldenburg) war im Vorlauf gescheitert. Im Anschluss sicherten sich auch die US-Männer Gold in der Besetzung Arman Hall, Tony McQuay, Gil Roberts, LaShawn Merritt in 2:57,30 Minuten. Silber ging an Jamaika (2:58,16) vor den Bahamas (2:58,49). Eine deutsche Männerstaffel war in Rio nicht am Start.
Schlussläuferin Allyson Felix kürte sich durch Gold zur erfolgreichsten Leichtathletin bei Olympischen Spielen. Für die 30-jährige Läuferin war es bereits die neunte Olympia-Medaille: sechs aus Gold und drei aus Silber. Erfolgreicher als Felix sind nur drei Männer: Paavo Nurmi (Finnland) mit zwölf Medaillen, Carl Lewis (USA/10) und Usain Bolt (Jamaika), dessen neun Plaketten alle aus Gold sind.
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800 Meter der Frauen: Klarer Sieg für Semenya
Bei den Frauen gab's über 800 Meter den erwarteten Favoritinnensieg, die Weltjahresbeste ist auch Olympiasiegerin: Die Südafrikanerin Caster Semenya gewann überlegen in 1:55,28 Minuten vor der Nummer zwei, Francine Niyonsaba aus Burundi (1:56,49). Bronze ging an die Kenianerin Margaret Wambui (1:56,89). Die deutschen Starterinnen Christina Hering (München) und Fabienne Kohlmann (Karlstadt) waren im Vorlauf ausgeschieden. Die russischen Läuferinnen um London-Olympiasiegerin Maria Sawinowa waren wegen des Dopingskandals in ihrer Heimat nicht am Start.
Stand: 21.08.16 04:27 Uhr
Sportarten
Ergebnisse
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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