IOC-Präsident Thomas Bach und Claudia Bokel, Vorsitzende der Athletenkommission © picture alliance / dpa Foto: Jean-Christophe Bott

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IOC: Gremium entscheidet über Start der Russen

Die IOC-Exekutive hat am Samstag (30.07.16) für den Start der russischen Athleten in Rio de Janeiro eine weitere Hürde errichtet. Ein Dreier-Gremium hat bei jedem Starter das letzte Wort. Bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele am kommenden Freitag sollen alle Fälle entschieden sein. IOC-Präsident Thomas Bach äußerte sich am Sonntag - auch zum Doping-Thema.

Russische Athleten dürfen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) erst dann an den Start gehen, wenn ihnen ein Dreier-Gremium aus Mitgliedern der IOC-Exekutive grünes Licht gegeben hat. Das hat das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees am Samstag (Ortszeit) in Rio de Janeiro beschlossen. Die deutsche Vorsitzende der Athletenkommission, Claudia Bokel, der Chef der medizinischen Kommission, Ugur Erdener aus der Türkei, sowie der Spanier Juan Antonio Samaranch jr. sollen in jedem Einzelfall den finalen Beschluss treffen - bis zur Eröffnung der Spiele, wie IOC-Sprecher Mark Adams erklärte: "Wir wollen ganz klar zeigen, dass wir es sind, die die letzte Entscheidung treffen."

Die Exekutive des IOC hatte die internationalen Fachverbände am 24. Juli beauftragt, selbst über den Start der russischen Athleten zu entscheiden. Ihnen obliegt es festzustellen, wer frei von Doping ist. Diese Entscheidungen wiederum müssen durch Experten des Internationale Sportgerichtshofes CAS einzeln bestätigt werden. Danach nimmt das Dreier-Gremium seine Arbeit auf.

Bach: IOC trägt keine Verantwortung für Skandal

IOC-Präsident Thomas Bach erklärte am Sonntag vor Medienvertretern in Rio, dass das Komitee weder für den Zeitpunkt der Veröffentlichung der Fakten noch für die Gründe dieser Vorfälle die Verantwortung trage. Dass Unklarheit darüber herrsche, welche Athleten bei den Spielen an den Start gehen dürfen, sei nicht die Schuld des IOC. "Ich denke, es wird anerkannt, dass wir das Beste getan haben", sagte der 62-Jährige. "Ich vertraue den Menschen, dass sie diese Schwierigkeiten verstehen."

Zugleich wies Bach Vorwürfe zurück, die russische Regierung habe Einfluss auf die IOC-Entscheidungen gehabt: "Ich hatte seit der Veröffentlichung des McLaren-Reports keinen Kontakt mit einem Offiziellen der russischen Regierung."

Drei Schwimmer gehen gegen Sperre vor

Auf den CAS kommt bis zum Start der Spiele allerdings Arbeit zu. Die beiden russischen Schimmer Morozow und Nikita Lobinzew, die im McLaren-Bericht explizit erwähnt worden waren, haben Klage eingereicht. Auch ihre Teamkollegin Julia Jefimowa, die als einmal überführte russische Doperin ausgeschlossen wurde, will für ihr Startrecht kämpfen. Russland hatte zuvor bereits angekündigt, den Entscheid, die russischen Gewichtheber von den Spielen auszuschließen, anfechten zu wollen. "Die Klagen waren kein Thema auf der heutigen Sitzung der IOC-Exekutive. Wir akzeptieren die CAS-Entscheidungen", sagte Sprecher Mark Adams. Das eigentlich für das ganze Wochenende angesetzte Treffen, wurde schon nach einem Tag für beendet erklärt.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 31.07.16 19:54 Uhr