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In Tokio wird alles besser - vielleicht
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und Tokio müssen in den kommenden vier Jahren diverse Probleme lösen. Die Sommerspiele 2020 glänzen bisher nur auf dem Papier, noch gibt's viele Fragezeichen.
Die Organisatoren der Spiele 2020 wollen auf jeden Fall eins vermeiden: Skandale. "Unser Motto lautet: höher, weiter, schneller - aber auch sauber und transparent", sagte Tokios neue Gouverneuerin Yuriko Koike bei der Vorstellung des nächsten Gastgebers in Rio. Hehre Ziele. Aber auch erreichbare Ziele? Vor allem mit Blick auf die jüngsten IOC-Skandale, die Ticketaffäre des verhafteten IOC-Mitglieds Patrick Hickey, die allgegenwärtige Dopingdiskussion - nicht nur um das russische Team - klingt die Ankündigung sauberer Spiele wie Science Fiction.
Zumal auch Tokio den Olympiazuschlag möglicherweise nicht ganz ohne Nebengeräuschen bekommen hat. Französische Ermittler hatten das Bewerbungskomitee verdächtigt, zwei Millionen Dollar an Papa Massata Diack, den Sohn des ehemaligen Leichtathletik-Weltverbandpräsidenten Lamine Diack, gezahlt zu haben. Japans Hauptstadt hatte 2013 den Zuschlag für die Spiele 2020 erhalten und dabei Madrid und Istanbul ausgestochen.
Kostenexplosion
Abgehakt, zumindest für die Organisatoren. Koike sagte, man wolle möglichst skandalfrei bleiben und der Jugend der Welt die modernsten Spiele der Geschichte präsentieren. Davon ist Tokio derzeit aber noch weit entfernt. Nach japanischen Medienberichten sollen die Kosten auf mittlerweile 13,8 Milliarden Euro angestiegen sein, das Sechsfache der ursprünglich veranschlagten Summe. Gründe dafür seien vor allem hohe Personalkosten und höhere Ausgaben für die Sicherheit. Aber auch die Wettkampfstätten werden Milliarden verschlingen. Mehr Transparenz, mehr Nachhaltigkeit, mehr Bescheidenheit hatte das IOC mit seiner Agenda 2020 versprochen. Dies wird Tokio wohl ebenso wenig erfüllen wie Peking als Ausrichter der Winterspiele 2022.
Verkehrsprobleme und zu hohe Temperaturen

Toshiro Muto
Probleme bereiten auch der Verkehr und die Temperaturen. "Im Zentrum sind die Straßen eng, da können wir keine zusätzliche Spur einrichten", sagte Koike über die 38-Millionen-Einwohnerstadt Tokio. Dabei ist eine "Olympic Lane", eine frei Spur für alle IOC-Transporte, eigentlich Pflicht für Gastgeber der Spiele. Auch die Hitze im Sommer von bis zu 30 Grad Celsius sei ein Problem. "Wir prüfen derzeit mit privaten Unternehmen, wie wir das Problem lösen", sagte Toshiro Muto, der Chef von Tokios Organisationskomitee.
Doping bleibt das Kernproblem
Beides Probleme, die eigentlich auch dem IOC bei der Vergabe der Spiele nach Tokio hätten bekannt sein dürfen. Überhaupt muss das IOC in den kommenden vier Jahren einiges verändern. Die russische Doping-Krise entwickelte sich zu einem Desaster für das IOC. Die Glaubwürdigkeit ist, sofern nicht komplett verloren, zumindest extrem angeschlagen. Und vermeintlich käufliche Funktionäre wie Hickey sorgen nicht unbedingt dafür, dass IOC in ein besseres Licht zu rücken.

Tsunekazu Takeda
"Saubere Athleten müssen beschützt werden", sagte Tsunekazu Takeda, Präsident des Nationalen Olympischen Komitee Japans. Japanische Sportler seien in der Vergangenheit kaum in Doping-Affären verstrickt gewesen. Und so sauber sollen auch die Spiele 2020 sein. "Wir wollen saubere und fantastische Spiele erleben", erklärte Takeda. Ihre Transport- und Temperaturprobleme können die Japaner bis 2020 vielleicht lösen. In Sachen Doping und Glaubwürdigkeit sind die Organisatoren aber vom IOC abhängiger denn je.
Fünf neue Sportarten bei den Spielen 2020
Stand: 21.08.16 23:36 Uhr
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Platz | Land | G | S | B |
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1. |
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46 | 37 | 38 |
2. |
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27 | 23 | 17 |
3. |
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26 | 18 | 26 |
4. |
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19 | 17 | 20 |
5. |
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17 | 10 | 15 |
6. |
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12 | 8 | 21 |
7. |
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10 | 18 | 14 |
8. |
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9 | 3 | 9 |
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