Turnen

Deutsche Mehrkämpfer patzen im Finale

Andreas schmierte beim "Bretschneider 2" ab, Marcel wagte sich nicht an den "Ngyuen" - für die deutschen Turner endet der olympische Mehrkampf ohne Medaille. Gold ging an eine japanische Turnikone.

Wieder hat er die Stange nicht fassen können. Wieder lag er am Boden. Wieder musste er schmerzhaften Mattenkontakt aushalten. Der Chemnitzer Turner Andreas Bretschneider hat auch im Mehrkampf den von ihm kreierten Doppelsalto mit zweifacher Schraube nicht beenden können. Der unvollständige "Bretschneider 2" kostete wie schon im Teamwettbewerb wertvolle Punkte. Und der Eigenkreation des 27-Jährigen bleibt vorerst weiter die Anerkennung durch das Regelwerk des Weltverbandes FIG verwehrt.

Im Regelwerk aufgeführt ist bereits der "Nguyen". Doch auch den sahen die Turnfans in der Rio Olympic Arena beim Mehrkampffinale nicht. Sein Erschaffer, der Unterhachinger Marcel Nguyen, hatte sein Paradeelement am Barren, eine Felge aus dem Seitverhalten mit einer Dreiviertel-Drehung, im Teamwettkampf erstmals auf offizieller Bühne gemeistert. Doch im Mehrkampf verzichtete er darauf. Nguyen und Bretschneider landeten am Ende auf den Plätzen 19 und 20.

Gold an den Guru des Mehrkampfs

Gold sicherte sich der Japaner Kohei Uchimura, der bereits in London 2012 den Mehrkampf gewonnen hatte und in Rio schon mit der Mannschaft siegreich war, mit 92,365 Punkten. Seit 2009 ist er im Mehrkampf bei internationalen Wettbewerben ungeschlagen. Er verdrängte den Ukrainer Oleg Wernjajew (92,266) und den Briten Max Whitlock (90,641) auf die Plätze.

Letzte Medaillenchance durch Hambüchen

Die letzte Chance für die deutschen Turner, doch noch Edelmetall aus Rio mitzunehmen, hat am kommenden Dienstag (16.08.16) Fabian Hambüchen. In seinem letzten Wettkampf kann der 28-Jährige im Reckfinale zur dritten Olympiamedaille seiner Karriere turnen.