Die Marathonläufer  Lemi Berhanu (Äthiopien), Wesley Korir (Kenia), Galen Rupp (USA), Eliud Kipchoge (Kenia) und Feyisa Lilesa (Äthiopien) (v.l.n.r.) © dpa Foto: Yoan Valat

Leichtathletik

Sieg im Marathon - Erstes Olympiagold für Kipchoge

Über 5000 Meter sammelte der Kenianer Kipchoge bereits zwei Olympiamedaillen. Nun hat er auch Gold. Im Marathon siegte er überlegen. Die Deutschen hatten wie erwartet nichts mit den Top 15 zu tun.

Der Kenianer Eliud Kipchoge ist neuer Marathon-Olympiasieger. Der 31-jährige frühere 5000-Meter-Spezialist siegte am letzten Tag der Spiele von Rio überlegen in einer Zeit von 2:08:44 Stunden. Silber ging an Freyisa Lilesa aus Äthiopien, der 1:10 Minuten nach Kipchoge das Ziel überquerte. Bronze gewann überraschend der US-Amerikaner Galen Rupp, der noch einmal elf Sekunden Rückstand auf Lilesa hatte.

Vorentscheidung bei Kilometer 35

Marathon-Läufer in Rio © imago/Agencia EFE

Bis zum Kilometer 30 blieb eine große Spitzengruppe zusammen, dann zerfiel das Vorderfeld.

Die Vorentscheidung im 42,2-Kilometer-Rennen fiel kurz nach der 35-Kilometer-Marke. Kipchoge, der bei Olympia 2004 und 2008 noch über 5000 Meter Bronze und Silber gewann, forcierte das Tempo. Zunächst musste der 30-jährige Rupp abreißen lassen, wenig später konnte auch Lilesa nicht mehr folgen. Bei Kilometer 40 hatte Kipchoge, der sein Marathon-Debüt erst 2013 in Hamburg feierte, bereits 36 Sekunden Vorsprung. Auf der Zielgerade konnte der Kenianer, der als Topfavorit in das Rennen gegangen war, dann ausgiebig jubeln.

Er gewann mit dem größten Vorsprung seit dem US-Amerikaner Frank Shorter 1972 in München. Der Goldmedaillen-Gewinner von London, Stephen Kiprotich aus Uganda, wurde 14. Bei regnerischem Wetter lief 30 Kilometer eine große Spitzengruppe von rund 25 Athleten zusammen. Dann wurde das Tempo schneller und die Gruppe zerfiel.

Pflieger und Flügel 55. und 71.

Die deutschen Marathonläufer Julian Flügel (l.) und Philipp Pflieger freuen sich. © dpa Foto: Franck Robichon

Pflieger (l.): "unbeschreibliche Motivation" - Flügel: "Gänsehautfeeling"

Die deutschen Starter Philipp Pflieger und Julian Flügel hatten wie erwartet nichts mit den Top-15-Platzierungen zu tun. Pflieger beendete das Rennen als 55. der 155 Starter. Mit einem Rückstand von 10:12 Minuten auf den Sieger blieb er rund sechs Minuten über seiner Bestzeit. Zufrieden war er dennoch. Im Ziel resümmierte er am ZDF-Mikrofon: "Auf den ersten Blick waren die Bedingungen deutlich besser als bei den Frauen letzte Woche, wo es ein Glutofen war. Durch die Hitze war dann aber ein Dampfbad, bei dem man viel Flüssigkeit verloren hat. Es ist eine unbeschreibliche Motivation gewesen, sich hier mit den Besten der Welt zu messen." Flügel wurde 12:03 Minuten hinter Kipchoge 71., er verpasste seine Bestzeit um etwa sieben Minuten. Der 30-Jährige, der erst kurz vor den Spielen nominiert wurde, sagte nach dem Wettkampf: "Es war ein solides Rennen. Fünf Wochen Vorbereitungszeit waren dann aber doch recht wenig. Es ist aber ein Riesending, dass ich hier dabei sein durfte. Im Rennen ist man am Limit, aber das Ziel entschädigt für alles. Das war Gänsehautfeeling."

Der deutsche Rekordhalter Arne Gabius hatte kurz vor Rio verletzt absagen müssen.

 

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 21.08.16 16:35 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 46 37 38
2. Flagge Großbritannien GBR 27 23 17
3. Flagge Volksrepublik China CHN 26 18 26
4. Flagge Russland RUS 19 17 20
5. Flagge Deutschland GER 17 10 15
6. Flagge Japan JPN 12 8 21
7. Flagge Frankreich FRA 10 18 14
8. Flagge Südkorea KOR 9 3 9
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