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Bronze für deutsches Springreiter-Quartett
Die deutschen Springreiter haben nach einem mitreißenden Finale im Stechen gegen Kanada die Bronzemedaille gewonnen. Neuer Olympiasieger ist die Equipe Frankreichs.
Nach einem perfekten ersten Umlauf am Dienstag (16.08.16) und Platz eins patzte das deutsche Springreit-Quartett im zweiten Umlauf am Mittwoch. Christian Ahlmann auf Taloubet und Daniel Deußer auf First Class sorgten für jeweils vier Strafpunkte, Meredith Michaels-Beerbaum auf Fibonacci für fünf - es sah nicht gut aus vor dem letzten deutschen Starter.
Gold- und Silber waren schon nach drei Reitern unerreichbar. Frankreich (drei Strafpunkte) sicherte sich souverän die Goldmedaille vor den USA (fünf Strafpunkte). Nur noch Bronze war zu vergeben, Deutschland und Kanada waren die Kandidaten. Und um überhaupt ein Wörtchen mitreden zu können, musste Ludger Beerbaum, Deutschlands vierter Starter, seinen Holsteiner Casello allerdings erst noch fehlerfrei und ohne Zeitstrafe durch den Parcours führen. Das glückte dem 52-jährigen Altmeister mit Bravour. Acht Strafpunkte zeigte das Tableau am Ende des Wettkampfs für Kanada, acht für Deutschland. Der Bronzegewinner wurde im Stechen ermittelt.
Fehlerfreies Stechen
Alle vier Reiter mussten noch mal ran, quasi ein Elfmeterschießen hoch zu Pferd. In die Wertung ging's, wie im regulären Wettkampf, nur für die besten Drei. Yann Candele bescherte Kanada mit einem Abwurf die ersten vier Strafpunkte, Christian Ahlmann blieb diesmal fehlerfrei. Tiffany Foster hatte da schon leichten Druck, blieb mit ihrem Tripple X aber fehlerfrei. Genau wie Meredith Michaels-Beerbaum. Zwei Reiter noch.
Amy Millar und ihr Heros sorgten für die nächsten vier kanadischen Strafpunkte. Der Matchball für das deutsche Team: Ein fehlerfreier Ritt von Daniel Deußer würde das Stechen vorzeitig beenden. Und der Wiesbadener blieb cool. Schlussreiter Ludger Beerbaum musste gar nicht mehr antreten. Deutschland sicherte sich mit einem starken Auftritt im Stechen die Bronzemedaille.
Beerbaum deutet Karriere-Ende an
Für Beerbaum war es möglicherweise der letzte Auftritt bei Olympischen Spielen. "Da kommt nicht mehr viel, wenn überhaupt", sagte der 52-Jährige nach dem Bronzegewinn. Der vierfache Olympiasieger war keineswegs traurig, dass es am Ende "nur" Platz drei war: "Noch einmal mit grauen Haaren dabei zu sein und eine Medaille zu gewinnen, das tut ganz gut", sagte der älteste aller deutschen Olympia-Teilnehmer.
London-Olympiasieger verpasst Finale
Die größte Überraschung erlebten die Zuschauer auf der Olympischen Reitanlage in Deodoro schon am ersten Tag: Großbritannien, der Olympiasieger von London 2012, musste sich mit 13 Strafpunkten vorzeitig aus der Entscheidung verabschieden.
Stand: 17.08.16 17:54 Uhr