Tischtennis
Silber - China zu stark für Tischtennis-Damen
Die deutschen Tischtennis-Frauen haben sich im Teamwettbewerb mit der Silbermedaille trösten können. Im Finale waren sie gegen übermächtige Chinesinnen chancenlos. Unter dem Strich stand eine deutliche 0:3-Niederlage mit einem einzigen Satzgewinn. Dem deutschen Team bleibt nach einer starken Leistung in Rio die allererste Medaille für die deutschen Tischtennis-Frauen bei Olympia.
Bei den deutschen Frauen haderte niemand mit der Niederlage, zu klar war die Dominanz des Gegners. "Silber ist super, mehr war nicht drin", sagte Bundestrainerin Jie Schöpp. Petrissa Solja ergänzte: "Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren." Vor allem ihren einzigen Satzgewinn im Doppel bejubelten die Deutschen glücklich. "Ich bin froh, dass wir das noch geschafft haben", lobte Schöpp ihr Team.
Guter Start im ersten Einzel
Im ersten Einzel erwischte Han Ying gegen Li Xiaoxia einen klasse Start, ging sogar mit 5:3 in Führung. Die Chinesin, frische Silbermedaillengewinnerin in der Einzelkonkurrenz, kam mit dem starken Unterschnitt der Deutschen zunächst überhaupt nicht zurecht. Das blieb so im ersten Satz, den die erfahrene Han Ying nach 9:7-Führung letztlich aber doch noch mit 9:11 verlor.
Die Chinesin hatte sich nun besser auf den Unterschnitt der Deutschen eingestellt und spielte mit ihrer geballten Schlagkraft ihre ganze Klasse aus. Han Yings Abwehraktionen blieben zwar ebenfalls stark, insgesamt aber hatte die Chinesin nun in den Ballwechseln die Nase vorn. Der zweite Durchgang ging klar mit 11:3 an die Chinesin. Han Ying kämpfte tapfer weiter an gegen die Übermacht, hatte ihr am Ende aber nicht mehr viel entgegen zu setzen. Der dritte Durchgang ging mit 11:7 an Li Xiaoxia - China führte mit 1:0.
Solja leidet gegen Liu Shiwen
Im zweiten Einzel traf die Deutsche Petrissa Solja auf Liu Shiwen, die Weltranglistenerste, die im Einzelwettbewerb noch nicht einmal nominiert worden war. Partien gegen die chinesischen Top-Spielerinnen sind ja normalerweise kein Vergnügen für die jeweiligen Gegnerinnen - auch Solja sollte nun leiden. Der erste Satz ging nach totaler Dominanz nach nur fünf Minuten mit 11:3 an die Chinesin.
Im zweiten Satz ging die 22-jährige Deutsche zunächst mit 2:0 in Führung, doch auch dies sollte sich lediglich als kleines, zu vernachlässigendes Zwischenhoch erweisen. Über 7:5 holte sich Liu Shiwen mit 11:5 den zweiten Satz -nach insgesamt 12 absolvierten Minuten. Nicht anders der dritte Durchgang, den die hochüberlegene Chinesin mit 11:4 für sich entschied.
Doppel bringt schnelle Entscheidung
Die soeben schwer geschlagene Solja musste dann nach einer kurzen Pause gleich wieder im Doppel ran. An der Seite von Xiaona Shan ging es gegen die Einzelolympiasiegerin Ding Ning und wieder Liu Shiwen. Und auch gegen das enorm druckvolle Spiel der chinesischen Stars im Duo waren die beiden Deutschen chancenlos. Nach 0:6-Rückstand im ersten Satz ging dieser letztlich mit 6:11 verloren.
Ähnliches Bild im zweiten Satz: Die beiden Deutschen spielten tapfer im Rahmen ihrer Möglichkeiten - doch die Topstars auf der anderen Seite des Tisches waren schlicht übermächtig. Auch dieser Durchgang war mit 11:5 für das chinesische Doppel eine klare Sache.
Satzgewinn als Achtungserfolg
Deutscher Achtungserfolg im Doppel.
Achtbar der deutsche Auftritt im dritten Satz, der bis zum Spielstand dank mutigem Angriffsspiel bis zum 8:8 offen blieb. Und nicht nur das: Das entschlossene Spiel der Deutschen wurde mit dem 11:9-Satzgewinn belohnt. Das Match war nun sehenswert - was vor allem an den gut aufdrehenden beiden Deutschen lag, die nun auf Augenhöhe mithielten. Unter dem Strich aber hielten die Chinesinnen dem Druck stand und entschieden Satz vier mit 11:7 für sich. Und holten damit die Goldmedaille für ihr Team. Die nicht ganz unerwartet war.
Bronze an Japan
Im Spiel um Bronze setzten sich die Japanerinnen Ai Fukuhara, Kasumi Ishikawa und Mima Ito mit 3:1 gegen Yu Mengyu, Feng Tianwei und Zhou Yihan aus Singapur durch und sicherten sich damit Rang drei des Turniers.
Stand: 17.08.16 00:32 Uhr