Reiten

Vielseitigkeitsreiter nach Dressur in Führung

Die deutsche Vielseitigkeitsreiter verschlafen den Olympiaauftakt und liegen in der Teamwertung trotzdem vorne. Auch im Einzel sind die Medaillenränge noch nicht unerreichbar weg. Beste deutsche Reiterin ist Ingrid Klimke auf Platz vier, Londonsieger Michael Jung folgt als Fünfter.

Sandra Auffarth, die mit ihrem Pferd Opgun Louvo als Neunte von 33 Startern am Samstag (06.08.16) als erste deutsche Reiterin ins Dressurviereck auf der olympischen Reitanlage in Deodoro gegangen war, sammelte 41,60 Strafpunkte - Rang acht im Einzel. "Ich bin sehr, sehr zufrieden. Wolle (Spitzname des Pferdes, Anm.d.Red.) ist super gegangen und hat sich von der ordentlichen Atmosphäre hier nicht beeindrucken lassen", sagte Auffahrt. Dann habe das Pferd aber beim ersten Wechsel "irgendwie nicht verstanden, was er sollte, das muss ich auf eine Kappe nehmen."

Auch Londonsieger Jung mit einem Fehler

Nur wenig besser war mit 40,8 Punkten Michael Jung, der Olympiasieger von London 2012, auf seinem Paradepferd Sam. "Das war ein sehr teures Missverständnis zwischen Sam und mir", sagte Jung nach einer Dressur mit einem Fehler: "Ich habe ihn dann durchpariert, es bringt ja nichts, weiter rumzueiern." Allerdings sieht er trotzdem noch Chancen auf eine Topplatzierung: "Ich hoffe natürlich, dass keine weiteren Patzer mehr folgen. Man muss jetzt weiterkämpfen." Jung ist nach der Dressur Fünfter.

Krajewski nur auf Platz 18

Julia Krajewski

Auch am Sonntag ging's erstmal mit Fehlern weiter. Julia Krajewski landete bei ihrem ersten Auftritt bei Olympischen Spielen bei 44,80 Strafpunkten. "Wir haben alle ein bisschen was liegenlassen", sagte Krajewski, deren Pferd Samourai du Thot von der Stimmung im Stadion durchaus beeindruckt war. "Er hat sich ein bisschen zusammengezogen", sagte die 27-Jährige: "Die Atmosphäre war ja auch mehr Samba als Dressur, aber das muss man aushalten können." Krajewski steht nach der Dressur nur auf Platz 18, nach ihrer Dressur war die deutsche Mannschaft von Frankreich in der Teamwertung vom ersten Platz verdrängt worden.

"Perfekte" Klimke reitet auf Platz vier

Ingrid Klimke sorgte zum Abschluss des zweiten Dressurtags dafür, dass die deutsche Equipe doch wieder auf Platz eins steht. Die Tochter von Fünffach-Olympiasieger Reiner Klimke zeigte die beste Dressur der deutschen Starter. Mit 39,50 Strafpunkten führte sie Deutschland zurück auf Platz eins, sie selbst hat als Vierte noch beste Chancen auf eine Olympiamedaille. "Er ging toll", kommentierte die 48-Jährige: "Ich bin total happy." Auch Bundestrainer Hans Melzer war die Erleichterung am Ende der beiden Dressurtage anzumerken: "Ingrid ist perfekt, fehlerlos geritten."

Deutschland in der Teamwertung vorn, im Einzel führt ein Brite

Deutschland führt die Teamwertung mit 122,00 Punkten vor Frankreich (122,20) und Australien (126,40) an. In der Einzelwertung liegt der Brite William Fox-Pitt auf Chilli Morning (37,00) auf Platz eins, gefolgt vom Australier Christopher Burton auf Santano II (37,60) und dem Franzosen Mathieu Lemoine auf Bart L.

Medaillenvergabe am Dienstag

Am Montag messen sich die Vielseitigkeitsreiter im Gelände, die Medaillen werden nach dem Springreiten am Dienstag für die Mannschaft (15.00 Uhr) und im Einzel (19.00 Uhr) vergeben.