Fabian Hambüchen: Der Meister am Reck
Steckbrief
in Bergisch Gladbach
Größe: 164 cm
Gewicht: 65 kg
Verein: TSG Niedergirmes
Beruf: Student (Sport und Leistung)
Sportliche Eckdaten
Größte Erfolge
Olympische Spiele:2. Platz 2012 (Reck)
7. Platz 2012 (Mannschaft)
4. Platz 2008 (Barren)
3. Platz 2008 (Reck)
7. Platz 2008 (Mehrkampf)
4. Platz 2008 (Boden)
4. Platz 2008 (Mannschaft)
7. Platz 2004 (Reck)
8. Platz 2004 (Mannschaft)
Weltmeisterschaft:
7. Platz 2015 (Reck)
9. Platz 2015 (Mannschaft)
8. Platz 2014 (Mehrkampf)
8. Platz 2014 (Mannschaft)
2. Platz 2013 (Reck)
7. Platz 2013 (Boden)
3. Platz 2013 (Mehrkampf)
4. Platz 2011 (Reck)
6. Platz 2011 (Mannschaft)
4. Platz 2010 (Barren)
3. Platz 2010 (Mannschaft)
3. Platz 2010 (Reck)
1. Platz 2007 (Reck)
6. Platz 2007 (Sprung)
2. Platz 2007 (Mehrkampf)
3. Platz 2007 (Mannschaft)
3. Platz 2006 (Sprung)
3. Platz 2006 (Mehrkampf)
7. Platz 2006 (Mannschaft)
Europameisterschaft:
8. Platz 2014 (Reck)
4. Platz 2014 (Mannschaft)
6. Platz 2013 (Reck)
3. Platz 2010 (Reck)
8. Platz 2010 (Ringe)
1. Platz 2010 (Mannschaft)
7. Platz 2009 (Sprung)
3. Platz 2009 (Barren)
3. Platz 2009 (Barren)
1. Platz 2009 (Boden)
1. Platz 2009 (Mehrkampf)
5. Platz 2008 (Sprung)
5. Platz 2008 (Barren)
1. Platz 2008 (Reck)
2. Platz 2008 (Mannschaft)
3. Platz 2008 (Boden)
1. Platz 2007 (Reck)
2. Platz 2007 (Mehrkampf)
5. Platz 2006 (Sprung)
7. Platz 2006 (Barren)
7. Platz 2006 (Mannschaft)
4. Platz 2006 (Reck)
1. Platz 2005 (Reck)
Europaspiele:
2. Platz 2015 (Boden)
7. Platz 2015 (Ringe)
1. Platz 2015 (Reck)
5. Platz 2015 (Mehrkampf)
5. Platz 2015 (Mannschaft)
Die logische Reihe müsste ihm eigentlich die Goldmedaille in Rio bescheren. Wenn Fabian Hambüchen nicht ausgerechnet vor den Olympischen Spielen in Brasilien von seinem Parade-Gerät, dem Reck, gefallen wäre. Die Verletzung, die er sich dabei holte, erschien zunächst zwar nicht sonderlich schlimm zu sein, doch dann zog sich die Genesung der lädierten Schulter über Wochen hin. Seine Gedanken kreisten fortan beharrlich, und blieben mehr als einmal am Punkt "Aufhören" hängen.
Turn-Floh will Medaillensatz
Lieber jetzt als später, dachte sich Hambüchen. Den richtigen Zeitpunkt verpassen, wie so viele Sportler, wollte er auf keinen Fall: "Ich musste mir schon überlegen, ob ich mir einen Start bei Olympia gebe, um danach womöglich medial geschlachtet zu werden." Es hat nicht viel gefehlt und der "Turnfloh", wie er wegen seiner 1,63 Meter Körpergröße genannt wird, hätte die Brocken hingeschmissen. Dabei wollte der einstige Reck-Weltmeister bei seinen letzten Olympischen Spielen eigentlich seinen Medaillensatz im Reck-Wettkampf nach Bronze in Peking 2008 und Silber in London 2012 komplettieren.
Die Titelsammlung wächst
Die Vorstellung, nur dabei zu sein, reichte ihm nicht. Dann lieber gleich zu Hause bleiben. Doch nach allem Abwegen, nach allem Hin und Her wurde der auch "Turn-Professor" genannte Hambüchen Ende Juni bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg überraschend Sieger am Boden und Reck und erhöhte seine Titelsammlung auf 40 Erfolge. Trainer/Vater Wolfgang Hambüchen war genauso überrascht wie die Experten, die den 28-Jährigen nach dreimonatiger Zwangspause kaum noch auf der Rechnung hatten.
"Sonst würde was fehlen"
Wie vor den Olympischen Spielen in London, als Hambüchen 2011 die Achillessehne riss, gefährdete wieder eine Verletzung seine optimale Wettkampf-Vorbereitung. Doch er gab und gibt nicht auf; Rio soll auf jeden Fall ein würdiger Abschluss auf der internationalen Bühne werden. "Sonst würde was fehlen", sagt der Ausnahmeturner aus Wetzlar, der mit neun Mehrkampf-Meistertiteln die deutsche Turn-Legende Eberhard Gienger (sieben) längst überholt hat. "Aber ich will auch nicht, dass es hinterher heißt: Bei Olympia versagt, danach verzweifelt aufgehört."
Nach Rio ist Show-Time
So oder so - nach Rio ist Schluss mit dem Turnen auf höchstem Niveau. International ganz sicher. Wie es aber auf nationaler Ebene aussieht, hat Hambüchen nach eigenen Angaben noch nicht restlos entschieden. Sicher will der "Turn-Professor" dann aber sein Sport-Studium beenden, nachdem sich Sportmanagement und Sportkommunikation als Irrweg entpuppt hatten. Zeit für seine Ausflüge in die Unterhaltungs-Arenen des deutschen Fernsehens wird ihm trotzdem bleiben. Nach Rio ist Show-Time - als Olympiasieger wäre er bestimmt noch ein bisschen gefragter.
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Stand: 02.08.16 15:43 Uhr