
Hockey
Hockey-Kapitänin Nike Lorenz darf Regenbogen-Farben bei Olympia tragen
Nike Lorenz, Kapitänin der deutschen Hockey-Frauen, darf wie gewünscht bei Olympia die Regenbogen-Farben als Symbol für sexuelle Diversität tragen. Athleten Deutschland sieht darin einen Meilenstein in der Debatte über freie Meinungsäußerung.
Einem entsprechenden Antrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Hockey-Bundes stimmte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Donnerstag (22.07.2021) zu.
Die 24-jährige Lorenz wird damit zum deutschen Auftaktspiel gegen Großbritannien am Sonntag (25.07.2021/ab 2.30 Uhr im Livecenter auf sportschau.de) mit einer regenbogenfarbenen Spielführerbinde an den Stutzen auflaufen.
Lorenz: "Love always wins"
"Es fühlt sich unglaublich gut an, meinen Mitspielerinnen den Raum auf dem Spielfeld verschafft zu haben, den sie sich verdienen. Jeder einzelne Charakterzug von uns hat jetzt offiziell seinen Platz. Love always wins", sagte Lorenz laut einer Mitteilung des Deutschen Hockey-Bundes. Sie freue sich "riesig", die Binde tragen zu können. Unter anderem auch deshalb, weil sie "nicht wirklich hoffnungsvoll gewesen" sei, "dass sich noch was bewegt".
Doch noch eine Kehrtwende
Die ungeklärte Situation hatte zuletzt für Wirbel gesorgt, weil es auf einen entsprechenden Vorstoß von Lorenz zunächst keine Rückmeldung vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gegeben hatte. "Ich fühle mich schon ein bisschen alleingelassen auf weiter Flur", hatte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt.
Die Regel 50 der Olympischen Charta sowie die Richtlinien des IOC untersagen Botschaften mit politischem Inhalt während der Wettkämpfe. Einem entsprechenden Antrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), nicht nur vor und nach den Begegnungen die Binde tragen zu dürfen, stimmte das IOC schließlich aber doch noch zu.
Hintergrund
DOSB-Präsident Hörmann: "Gesellschaftspolitisches Statement"
"Wir freuen uns, dass wir damit einen gemeinsam Weg gefunden haben, der es dem Hockey-Team ermöglicht, ein gesellschaftspolitisches Statement abzugeben", hieß es in einem Statement von DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Aus Sicht der Aktivenvertretung Athleten Deutschland ist der Erfolg für Lorenz ein "Präzedenzfall" mit unumkehrbaren Auswirkungen: "Die Entscheidung ist ein Signal der Hoffnung und eine Chance für den Sport, der es seinen Athletinnen und Athleten ermöglichen soll, sich friedlich und im Rahmen der Menschenrechte für Anliegen stark zu machen, die ihnen am Herzen liegen", schrieb der Verein in einer Stellungnahme.
"Einschränkungen der Meinungsfreiheit nicht länger aufrecht zu erhalten"
"Durch die Entscheidung sind pauschale Einschränkungen der Meinungsfreiheit, etwa auf dem Spielfeld oder auf dem Podium, nicht länger aufrecht zu erhalten. Nunmehr sollte allen Aktiven die Möglichkeit einer solchen Antragstellung im Vorfeld von geplanten Äußerungen oder Statements offen stehen, um ihnen Sicherheit zu geben und Sorgen vor Sanktionen zu nehmen", hieß es weiter.
Stand: 22.07.21 14:10 Uhr
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
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1. |
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39 | 41 | 33 |
2. |
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38 | 32 | 18 |
3. |
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27 | 14 | 17 |
4. |
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22 | 21 | 22 |
5. |
|
20 | 28 | 23 |
6. |
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17 | 7 | 22 |
7. |
|
10 | 12 | 14 |
8. |
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10 | 12 | 11 |
9. |
|
10 | 11 | 16 |
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