Konstanze Klosterhalfen (M.) © dpa-Bildfunk Foto: Oliver Weiken/dpa

Leichtathletik

Klosterhalfen setzt sich bei Olympia "keine Grenzen und Limits"

Eine Medaille in Tokio wird nach einer problematischen vorolympischen Saison schwer. Konstanze Klosterhalfen schließt aber in Tokio über 10.000 m nichts aus und geht ohne Druck in ihre zweiten Sommerspiele.

Für Konstanze Klosterhalfen gibt es nichts Schöneres als das, was sie als Profi-Sportlerin zu ihrem Beruf gemacht hat: laufen. Erschöpfung am Ende einer langen Saison, wie 2019 nach der WM in Doha, oder eine Atempause nach der Anreise in die Olympiastadt? Kennt sie nicht, will sie nicht. Und so machte die 24-Jährige kurz nach der Ankunft im olympischen Dorf in Tokio genau das: Sie lief "erst einmal eine Runde", als Auftakt der finalen Vorbereitung auf den 10.000-m-Lauf am Samstag (07.08.2021/13.45 Uhr, live bei Sportschau.de).

10.000 m wegen der geringeren Belastung

Wegen eines Belastungssyndroms im Becken hatte die deutsche Rekordläuferin in diesem Jahr länger aussetzen müssen. "Die Saison war eine Herausforderung", bekannte sie. In den vergangenen Wochen habe sie aber wieder gut trainiert und sei auf einem guten Weg. "Im Moment fühle ich mich sehr fit. Wie weit ich bin, wird sich im Rennen zeigen", so Klosterhalfen, die in den USA trainiert.

Dass sie über 10.000 m antritt und nicht über die 1.500 oder 5.000 m, ist wohl kalkuliert. "Über 10.000 m gibt es nur ein Rennen. Das ist die geringste Belastung." Zudem hatte sie noch zwei Wochen mehr Vorbereitungszeit, weil die 10.000 m erst am Ende des olympischen Zeitplans liegen.

"Es ist eine Meisterschaft, da kann alles passieren"

Für Klosterhalfen, die im Februar in 31:01,71 Minuten deutschen Rekord über die 25 Stadionrunden lief, hat ihre Beckenproblemen und eine Rückenverletzung auskuriert. Die Ausdauer habe sie mit Alternativtraining halten können. Aber wie steht es um die Schnelligkeit? Das wird sich erst im Rennen zeigen.

"Sie ist nach einigen Verletzungssorgen wieder fit und hat das mit dem deutschen Rekord eindrucksvoll untermauert. Trotzdem wird der Erfolg von Doha nicht zu wiederholen sein." ARD-Experte Frank Busemann

Dennoch rechnet sich die WM-Dritte von Doha über 5.000 m etwas aus: "Es ist eine Meisterschaft, da kann alles passieren. Ich bin fit und hatte einen guten Höhentrainings-Block im letzten Monat." Und was ist mit einer Medaille? "Ich setze mir keine Grenzen und Limits", so die Ausnahmeläuferin, die trotz ihres Körpergewichts von nur 48 Kilogramm eine ungemeine Wettkampfhärte besitzt.

Befreit ins olympische Rennen

Mit asiatischer Leichtbauweise hofft sie, in Japan trotz der Probleme im Vorfeld auch bei Olympia mit den afrikanischen Läuferinnen und Top-Favoritin Sifan Hassan, die für die Niederlande startet, mithalten zu können. "2019 konnte ich schon etwas mehr vorne mitmischen, dieses Jahr muss ich schauen, wie es geht", sagte Klosterhalfen, die aber keinerlei Druck verspürt: "Ich habe mich von den Erwartungen komplett gelöst, weil es für mich sehr schwer einzuschätzen ist, wo ich im Moment stehe. Ich gehe da ganz befreit rein."

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 06.08.2021 | 01:05 Uhr

Stand: 06.08.21 20:24 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 39 41 33
2. Flagge Volksrepublik China CHN 38 32 18
3. Flagge Japan JPN 27 14 17
4. Flagge Großbritannien GBR 22 21 22
5. Flagge Russisches Olympisches Komitee ROC 20 28 23
6. Flagge Australien AUS 17 7 22
7. Flagge Niederlande NED 10 12 14
8. Flagge Frankreich FRA 10 12 11
9. Flagge Deutschland GER 10 11 16
Stand nach 339 von 339 Entscheidungen.

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