Paralympics-Bilder des Tages: Volle Konzentration für vollen Erfolg
Ruhe, bitte! Die schwedische Para-Bogenschützin Zandra Reppe nimmt am fünften Wettkampftag der Paralympics das weit entfernte Ziel in die Blick. Für den Einzug ins Achtelfinale reicht es bei ihr aber nicht ganz.
Kräftig und konzentriert geht der Russe Denis Gnesdilow an seine Aufgabe heran. Das Ergebnis: maximaler Erfolg. Im Kugelstoßen in der Klasse F40 wuchtet er das Sportgerät 11,16 m weit. Weltrekord und Paralympics-Gold - mehr geht nicht.
Von einer Medaille sind die deutschen Rollstuhlbasketballer noch weit entfernt. Aber Jan Haller (M.) und seine Teamkollegen haben dank einer souveränen Vorstellung gegen Algerien (71:50) vor dem letzten Gruppenspiel gegen den Iran alle Chancen aufs Viertelfinale.
Martin Schulz kennt das Gefühl bereits, bei Paralympics zu triumphieren. Der Triathlon-Sieger von Rio 2016 verausgabt sich auch im Wettkampf in Tokio völlig ...
... und verteidigt seinen Titel erfolgreich. Der Leipziger gewinnt das erste Paralympics-Gold für die deutsche Mannschaft in Tokio. "Der Druck war schon groß. Aber das war endlich das Rennen, das ich mir gewünscht hatte", sagt Schulz später in der ARD-Sportschau.
Doppelte Freude ist die schönste Freude: Die Triathletinnen Lauren Steadman aus Großbritannien (l.) und Grace Normann aus den USA jubeln kurz hinter der Ziellinie gemeinsam über Gold und Silber.
Dass "Alles geben" nicht immer zum großen Erfolg führt und die anderen auch mal besser sind, kann die japanische Triathletin Mami Tani sicher akzeptieren. Unter dem Motto "Dabeisein ist alles" belegt sie den letzten Platz.
Nichts, aber auch wirklich gar nichts kann Tischtennisspieler Valentin Baus im Paralympics-Finale in Tokio aus der Ruhe bringen. Gegen den Chinesen Cao Ningning liegt er bereits mit 1:2-Sätzen zurück und hat einen Matchball gegen sich, ...
... doch der 25-Jährige schlägt in der spannenden Schlussphase des Matches mental stark und mit Schläger und Ball erfolgreich zurück. Nach WM-Gold 2014 und dem EM-Titel 2019 sichert er sich den ersehnten ersten Paralympics-Sieg.
Dennis Nohl, der Trainer der deutschen Rollstuhlbasketballerinnen, hat sein Team über Wochen und Monate auf die Paralympics vorbereitet. Im letzten Vorrundenspiel gegen Japan steht er bis zum Schlusspfiff "unter Strom".
Nach der Schlusssirene entlädt sich die Anspannung in Jubel und Erleichterung. Mit starker Teamarbeit gelingt ein 59:54-Sieg. Welches Motto auch im Viertelfinale gilt, macht die Mannschaft Arm in Arm deutlich: Nur gemeinsam sind wir stark.
Teamarbeit ist auch beim Blindenfußball gefragt - so wie hier im Spiel zwischen China und Brasilien.
Die Chinesen verlieren die Partie zwar mit 0:3, lassen nach dem Schlusspfiff der ersten von drei Vorrundenpartien aber die Köpfe nicht hängen. Sie wissen genau wie der siegreiche Gegner: Abgerechnet wird erst zum Schluss.
Dass die 29 Jahre alte Hanna Cockroft strahlt und jubelt, ist schon fast Normalität: Über 100 m gewinnt die Rennrollstuhlfahrerin wie schon 2012 in London und 2016 in Rio Gold. Im Finale der Klasse T34 verbessert die zwölffache Weltmeisterin ihren eigenen 100-m-Weltrekord.
Merle Marie Menje (M.) gewinnt in Tokio zwar keine Medaille, imponiert mit Platz vier über 800 m aber dennoch. Das Wort "Enttäuschung" kennt die gerade 17 Jahre alt gewordene Leichtathletin aus Mainz nicht: "Ich bin ja noch jung, da kommt bestimmt noch etwas", sagt sie im ARD-Interview.
Keine Überraschung wäre es, wenn das Tennis-Duo Thomas Flax (l.) und Nico Langmann etwas enttäuscht aus Tokio abreist: In der zweiten Runde des Doppelwettbewerbs kassieren die Österreicher beim 0:6, 0:6 gegen das britische Duo Alfie Hewett und Gordon Reid die sportliche Höchststrafe.
Danke für diesen tollen Paralympics-Tag: Der 20 Jahre alte Jean Carlos Mina Aponza aus Kolumbien ist auch in seiner Freude über die 100-m-Bronzemedaille ganz still und voll konzentriert.
Dieses Thema im Programm:
Das Erste | Sportschau | Paralympics 2020 | 24.08.2021 | 09:05 Uhr