
Leichtathletik
Überflieger Rehm springt zu viertem Paralympics-Gold
Der deutsche Goldgarant hat wieder geliefert: Markus Rehm hat den Weitsprung-Wettbewerb der Klasse T64 einmal mehr dominiert - mit 79 Zentimetern Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
Der 33-Jährige verwies im Finale am Mittwoch (01.09.2021) die Konkurrenz mit 8,18 Metern auf die Plätze. Silber ging an den Franzosen Dimitri Pavade (7,39 Meter), der US-Amerikaner Trenten Merrill belohnte sich mit Bronze (7,08 Meter). "Die 8,18 Meter sind okay. Natürlich wäre ich aber gerne ein bisschen weiter gesprungen. Das war hier auch möglich. Die Bahn ist wirklich super. Aber die Goldmedaille mit nach Hause zu bringen war das große Ziel", sagte der frischgebackene Paralympics-Sieger im Anschluss der Sportschau
Rekorde bleiben unerreicht
Schon im ersten Sprung machte der Deutsche klar, wer der Favorit im Feld ist. Mit 8,06 Meter knackte er als einziger die Acht-Meter-Marke - und wiegte den Kopf halb enttäuscht hin und her.
Rehm war in Tokio allerdings nicht nur auf Gold aus, er wollte Rekorde brechen. Nach einem missglückten zweiten Versuch steigerte er sich auf 8,09 Meter im dritten Sprung und 8,18 Meter im fünften. An seinen paralympischen Rekord (8,21 Meter) geschweige denn seinen Weltrekord (8,62 Meter) sollte er im Tokioter Regen aber nicht mehr herankommen.
Das Gesicht des Para-Sports
Für den Prothesen-Springer von Bayer Leverkusen war es nach London 2012 und Rio 2016 bereits die dritte Goldmedaille in Folge im Weitsprung. 2012 hatte er zudem noch Gold mit der 4x100-Meter-Staffel geholt.
Rehm, der in Folge eines Wakeboard-Unfalls mit 14 Jahren seinen rechten Unterschenkel verlor, ist längst das Gesicht des Para-Sports - nicht nur in Deutschland. Durch seine positive und offene Art scheint er spielend leicht überall auf der Welt die Menschen für sich einnehmen zu können.
Ein stolzer Para-Athlet
In seinem Versuch, mit einer Klage vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS seinen Start bei Olympia zu erstreiten, sehen Kritiker eine Abkehr vom Para-Sport. Rehm wird allerdings nicht müde zu betonen, dass er ein stolzer Para-Athlet sei. "Das hier sind meine Spiele. Hier bin ich Zuhause und das wird auch immer so bleiben", sagte er auch dieses Mal nach den Wettkämpfen.
Sein Thema ist und bleibt die Inklusion. Wenngleich er keinen Hehl aus seinem Ärger macht, dass er nach wie vor auf die Urteilsbegründung des CAS wartet. "Das ist ziemlich traurig. Aber ich muss das abhaken, die Paralympics sind mein Highlight."
Wie es nach den Paralympics weitergeht, ist nach seiner Aussage vollkommen offen. Er könnte sich eine baldige Zukunft als Orthopädietechniker-Meister genauso vorstellen wie einen neuen Anlauf auf die Spiele in Paris in drei Jahren. Und auch die Familienplanung sei irgendwann ein Thema.
Weitere Informationen
Stand: 01.09.21 16:02 Uhr
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B | |
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1. |
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96 | 60 | 51 | |
2. |
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41 | 38 | 45 | |
3. |
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37 | 36 | 31 | |
4. |
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36 | 33 | 49 | |
5. |
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25 | 17 | 17 | |
6. |
|
24 | 47 | 27 | |
7. |
|
22 | 20 | 30 | |
8. |
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21 | 29 | 30 | |
... | |||||
12. |
|
13 | 12 | 18 |
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