Para-Weitspringer Markus Rehm © BEAUTIFUL SPORTS/Marcus Hartmann Foto: Marcus Hartmann

Nachrichten

Paralympics-Star Rehm darf endgültig nicht bei Olympia starten

Aus der Traum: Paralympics-Star Markus Rehm muss seine Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio begraben. Der Internationale Sportgerichtshof CAS wies nach Angaben von Rehms Management die Klage des Leverkusener Para-Weitsprungweltrekordlers auf eine Zulassung ab.

Zu den Gründen für den Richterspruch lagen am Freitag (23.07.2021) zunächst keine Informationen vor. Vor Rehms Anrufung der höchsten sportrichterlichen Instanz war eine Einigung des Sportlers mit dem Leichtathletik-Weltverband World Athletics (WA) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gescheitert. In seiner Klageschrift hatte Rehm die uneingeschränkte Zulassung zum olympischen Weitsprung-Wettbewerb gefordert.

Rehm: Inklusion bei Olympia nur als Inszenierung?

Rehm äußerte sich enttäuscht: "Es ist schön zu sehen, wie inklusiv die Eröffnungsfeier zelebriert wurde, nur stellt sich für mich die Frage, ob Menschen mit Handicap nur medienwirksam für die eigene Sache/ das Image inszeniert werden oder ob es wirklich gelebte Inklusion ist!?", schrieb er auf seinem Instagram-Profil. Er werde sich nun auf seinen Wettkampf bei den Paralympics vorbereiten. Der deutschen Olympia-Mannschaft wünschte Rehm "maximalen Erfolg".

Rehm knackte Olympia-Norm deutlich

WA hatte sich bei der Ablehnung von Rehms Antrag auf eine inzwischen jedoch pikanterweise vom CAS abgeänderte Vorschrift zur Bewertung von Rehms Unterschenkelprothese berufen. Daraufhin zog der 32-Jährige, der auf Antrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für einen Start "außer Konkurrenz" bei den Sommerspielen in Japan vorgeschlagen worden war, vor den CAS. Mit einem Sprung auf 8,62 Meter hatte Rehm die Olympia-Norm (8,22) deutlich erfüllt.

Die Regeländerung zur Beurteilung von Vorteilen durch Prothesen hatte ihn auf Tokio hoffen lassen. Denn durch die Umkehr der Beweislast müssen mittlerweile die Verbände darlegen, dass Aktive durch eine Prothese Vorteile im Vergleich zu Rivalen ohne Behinderung haben. Zuvor hatte die Beweislast bei den betroffenen Sportlern gelegen.

Hartnäckiges Engagement bleibt ohne Erfolg

Der dreimalige Paralympics-Gewinner Rehm hatte sich von einem Start bei Olympia ein allgemeines Signal versprochen. "Ich möchte erreichen, dass Kinder auf der ganzen Welt vor dem Fernseher sitzen und sehen, alles ist möglich, egal welches Schicksal sie erfahren", begründete der Rheinländer sein hartnäckiges Engagement für eine Tokio-Teilnahme. 

Unterstützung erhielt Rehm auch von Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behinderten-Sportverband (DBS). "Es gibt keine Argumente mehr, eine Olympia-Teilnahme von Markus Rehm zu verwehren", meinte Beucher zu Beginn der Debatte.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 25.07.2021 | 01:05 Uhr

Stand: 24.07.21 01:44 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 39 41 33
2. Flagge Volksrepublik China CHN 38 32 18
3. Flagge Japan JPN 27 14 17
4. Flagge Großbritannien GBR 22 21 22
5. Flagge Russisches Olympisches Komitee ROC 20 28 23
6. Flagge Australien AUS 17 7 22
7. Flagge Niederlande NED 10 12 14
8. Flagge Frankreich FRA 10 12 11
9. Flagge Deutschland GER 10 11 16
Stand nach 339 von 339 Entscheidungen.

Alle Platzierungen | mehr