Radsport Bahn

Kluge verpasst Medaille, Cavendish geschlagen

Der Italiener Elia Viviani hat das Omnium, den Mehrkampf der Bahnradsportler gewonnen. Star-Sprinter Mark Cavendish wurde Zweiter, Roger Kluge verpasste eine Medaille, wurde Sechster.

Jubelnd riss Elia Viviani im Velodrom von Rio de Janeiro die Arme hoch, nach 160 Runden über die 250-Meter-Strecke hatte der Italiener einen packenden Kampf in der letzten Disziplin des Mehrkampfs - trotz eines zwischenzeitlichen Sturzes - gewonnen und sich die Goldmedaille im Omnium gesichert.

Unter Tränen griff Viviani sich eine italienische Flagge und feierte seinen Triumph über den Briten Mark Cavendish, dem "nur" Rang zwei vor Lasse Hansen aus Dänemark geblieben war. Ein Rang zwei, über dem auch noch ein Schatten lag, denn Cavendish war Auslöser des Sturzes, dem eben auch Viviani zum Opfer fiel. Die Rennleitung entschloss sich aber, den Briten nicht zu bestrafen.

Für Roger Kluge blieb am Ende Platz sechs - der Berliner hatte in seiner Spezialdisziplin Punktefahren noch einmal alles rausgehauen, eine Runde gewonnen und zwei weitere Versuche nur knapp abbrechen müssen. "Schade, ich hatte heute nicht die Beine, um ganz vorn mitzufahren. Die anderen haben verdient die Medaillen gewonnen", sagte Kluge nach dem Rennen.

Kluge fällt im Zeitfahren zurück

Zu Beginn des Tages hatten die Mehrkämpfer sich auf der Bahn in der Disziplin Zeitfahren auseinandergesetzt. Roger Kluge kam nach 1:03,797 Min ins Ziel und landete damit in der vierten Disziplin auf Rang neun, bekam dafür 24 Punkte. Damit rutschte er in der Gesamtwertung von Rang vier auf Platz sechs ab mit 114 Zählern. Viviani führte das Klassement an (140 Punkte). 14 Punkte vor Thomas Boudat aus Frankreich und Cavendish (beide 126).

Ergebnisse

Radsport Bahn, Omnium, Männer, Endstand nach 6. Disziplin

Gold	ITA	Elia Viviani
Silber	GBR	Mark Cavendish
Bronze	DEN	Lasse Norman Hansen
4.	COL	Fernando Gaviria Rendon
5.	FRA	Thomas Boudat
6.	GER	Roger Kluge

• Alle Platzierungen

In der nächsten Disziplin, dem fliegenden 250-Meter-Sprint, verlor der tapfer kämpfende Kluge, der ja in der Spritzigkeit nicht so seine Stärken hat, endgültig den Anschluss zu den Medaillenrängen. Seine 13,332 Sekunden für die schnelle Runde bedeuteten Rang elf - im Rahmen der Möglichkeiten für den Berliner. Es war die Spezialdisziplin des auf Rang drei liegenden Mark Cavendish.

Cavendish im Fokus

Enstprechend stieg die Stimmung, als der Brite die Bahn enterte. Doch zur Überraschung vieler Experten blieb er hinter dem Neuseeländer Dylan Kennett, dem Dänen Hansen und Viviani, der in der Gesamtwertung nun 16 Zähler vor dem neuen Zweiten Cavendish lag. Kluge fiel auf Rang acht zurück. Mit 134 Punkten lag er nun 18 Zähler hinter den Medaillenrängen und musste im abschließenden Punkterennen auf Schützenhilfe der Konkurrenz hoffen.

Im Fokus: Mark Cavendish

Im Punkterennen, der Hatz des gesamten Feldes über insgesamt 160 Runden mit 16 eingebetteten Sprints, machte Kluge dann aber deutlich, warum diese Disziplin als seine Spezialität gilt. Schon zeitig sicherte er sich einen Rundengewinn und rückte in der Gesamtwertung sprungartig auf Platz fünf vor.

Viviani gibt sich keine Blöße

In Medaillennähe kam er aber nicht, weil sich die Führenden Viviani, Cavendish, Hansen und später auch Kennett keine Blöße gaben und stetig bei den Sprints punkteten. Cavendish provozierte zwischenzeitlich sogar einen bösen Sturz, dem auch Viviani zum Opfer fiel - zum Glück konnte der Italiener weiterfahren. Und am Ende den verdienten Olympiasieg feiern.