Abschlussfeier
Das Maracanã singt und tanzt im Regen
Brasilianisch-bunt mit viel Samba, Sound und Sehnsucht - die 28. Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind mit einer zweieinhalbstündigen Abschlussfeier beendet worden. Das olympische Feuer zieht weiter nach Tokio.
Vor allem musikalisch präsentierte sich der Olympia-Gastgeber bei der Abschlussfeier noch einmal in all seinen feinen Variationen mit einem "Best of" brasilianischer Samba-Klassiker aus einem Jahrhundert. Angefangen mit dem "Carinhoso" aus den 1910er-Jahren über "As Pastorinha" und die Rio-Hymne "Cidade maravilhosa" aus den 30ern, "Rebola, Bola" und "Vassourinhas" aus den 40ern bis hin zum Liveauftritt des fünffachen Grammy-Gewinners Levine mit seiner 90er-Hymne "Jack Soul Brasileiro", Mariene de Castro und dem zehn Jahre jungen Klassiker "Pelo Tempo que Durar" und DJ-Beats.
Und immer wieder mischte sich Silas de Oliveiras 60er-Sambaklassiker "Aquarela brasileira" dazwischen. In Sachen musikalischer Lebensfreude, das zeigten die Brasilianer in der Schlussfeier noch einmal deutlich, ist das Land mit dem Mädchen vom Ipanema-Strand in der Welt weit vorne.
Brendel trägt die deutsche Fahne
Optisch war die Show "nur" das obligatorische Spektakel aus Feuerwerk, Lasershow, Videoprojektionen, dem unvermeidlichen Kinderchor, Ballett und vielem mehr, was man von allerlei Abschlussfeiern kennt. Nur gelegentlich setzte Gastgeber Brasilien, etwa mit Frevo-, Forró- und Trançado-Tänzerinnen oder den Sambistas einheimischer Sambaschulen, noch einmal ein persönliches Zeichen. Davor sorgten wie schon bei der Eröffnungsfeier vor allem die Athleten bei ihrem Einzug für die optischen Farbenkleckse. Für Deutschland lief der zweifache Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel mit der Fahne ins Estádio do Maracanã von Rio. Mit rund 50 Minuten war die Parade der Fahnenträger und Sportler auch der wuchtigste Punkt der knappe zweieinhalb Stunden dauernden Schlussfeier, die phasenweise von Regen heimgesucht wurde.
Jubel und vereinzelte Pfiffe für Issinbajewa
Die offiziellen Programmpunkte dagegen eher kurz: In knapp fünf Minuten wurden die neuen Athletenvertreter vorgestellt. Neben der früheren deutschen Fechterin Britta Heidemann wurden während der Spiele Tischtennis-Spieler Ryu Seung-min (Südkorea), Schwimmer Daniel Gyurta (Ungarn) und Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa (Russland) neu in die Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewählt. Weltrekordlerin Issinbajewa durfte wegen des Olympia-Banns gegen die russischen Leichtathleten aufgrund des systematischen Staatsdopings nicht in Rio starten. Umso überraschender ihre Wahl in die Kommission.
Tokio übernimmt die olympische Flagge
Im Anschluss wurde die olympische Flagge offiziell an Tokio, den Ausrichter der Spiele 2020 übergeben. Tokio stellte sich mit einer launigen Präsentation und typischen japanischen Helden von Pac-Man bis Super Mario durchaus mit einem Augenzwinkern vor. Aber auch die anschließende Licht- und Tanzshow im Tokio-Style hinterließ durchaus Eindruck.
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"Wunderbare Spiele in einer wunderbaren Stadt"
Danach war die Bühne bereit für die großen Reden. Carlos Nuzman, Chef des Organisationskomitees, bedankte sich und unterstrich, dass Rio bewiesen hat, dass es das größte Sportereignis der Welt stemmen kann. IOC-Präsident Thomas Bach dankte Brasilien für die Ausrichtung und lobte in der Tradition seiner Vorgänger die Spiele von Rio überschwänglich und sprach von "wunderbaren Spielen in einer wunderbaren Stadt". Dann erklärte er die Spiele der 31. Olympiade um 22.18 Uhr Ortszeit für beendet - und das olympische Feuer in Rio erlosch.
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Schlussfeier
Schluss, Aus, Ende - Rio übergibt an Tokio
Stand: 22.08.16 03:45 Uhr
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Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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