IOC befürwortet Sperre für Russlands Leichtathleten
Das Internationale Olympische Komitee befürwortet den Ausschluss der russischen Leichtathleten von Olympia. Damit folgt das IOC der Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbandes.
Ein Start von russischen Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wird immer unwahrscheinlicher. Einen Tag nach der Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF), die seit November 2015 geltende Sperre gegen den russischen Verband zu verlängern, betonte das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass es die IAAF-Entscheidung ausdrücklich befürworte. "Das IOC begrüßt und unterstützt die konsequente Haltung der IAAF", hieß es im Anschluss an eine Telefonkonferenz der IOC-Exekutive. Das IOC hat als Ausrichter der Olympischen Spiele das letzte Wort bei der Entscheidung, ob russische Leichtathleten in Rio starten dürfen oder nicht.
Wegen massiver Doping-Verstöße hatte die IAAF am 13. November des vergangenen Jahres den russischen Leichtathletikverband WFLA von internationalen Wettkämpfen suspendiert. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) wirft der WFLA flächendeckendes Doping vor. Trainer und Funktionäre sollen den Betrug befördert und gedeckt haben. Im Moskauer Doping-Kontrolllabor soll ebenfalls gemauschelt worden sein. Selbst Sportminister Witali Mutko sei in viele Vorgänge eingeweiht gewesen.
Ausnahmeregelungen nicht ausgeschlossen
Downloads
Zugleich öffnete das IOC auch die Tür für weitere mögliche Sanktionen gegen russische oder andere Athleten. "Das IOC wird weiterreichende Maßnahmen initiieren, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Athleten bei den Olympischen Spielen zu gewährleisten", hieß es. Am Dienstag wird beim IOC-Summit in Lausanne mit den olympischen Interessengruppen über das Problem Kollektivstrafe kontra individuelles Recht von Athleten diskutiert und eine gemeinsame sportpolitische Strategie in der Causa Russland entwickelt. Dann dürfte es auch konkrete Aussagen geben, ob und unter welchen Umständen Ausnahmeregelungen für russische Leichtathleten möglich sind. An der grundsätzlichen Entscheidung, Russlands Verband weiterhin zu sperren, dürfte sich nach den Aussagen vom Samstag aber wohl nichts mehr ändern.
Hintergrund
Stand: 18.06.16 15:55 Uhr