Leichtathletik
Kazmirek mit Bestleistung auf Rang vier
Mit der Überraschungs-Medaille hat es nicht geklappt - dennoch kann Zehnkämpfer Kai Kazmirek zufrieden nach Hause fahren. Gold ging an den Weltmeister, der eine magische Marke aber verpasste. Arthur Abele wurde nur 15., Rico Freimuth musste den Wettkampf bereits am ersten Tag verletzungsbedingt aufgeben.
Kai Kazmirek erreichte im Wettkampf der "Könige der Leichtathleten" 8580 Punkte und stellte damit eine neue persönliche Bestleistung auf. "Ich bin echt zufrieden. Es hat viel Spaß gemacht, hier zu starten", freute sich der 25-Jährige nach dem Wettkampf in der sportschau etwas verhalten. Kazmirek hatte im abschließenden 1500-Meter-Rennen sogar noch Medaillenchancen. Den Sechs-Sekunden-Rückstand auf Bronzemedaillengewinner Damian Warner aus Kanada konnte er zwar nicht aufholen. In 4:31,25 Minuten stellte der Deutsche aber auch hier eine neue persönliche Bestleistung auf. "Ich wusste, dass es schwer werden würde, noch an Damian ranzukommen. Aber egal, ob da jetzt eine Medaille raussprang. Ich habe meine Bestmarke um mehr als 100 Punkte überboten. Ich bin zufrieden."
2012-Olympiasieger wiederholt Triumph
Sieger Ashton Eaton lag fast die gesamte Zeit vorn.
Gold ging an den großen Favoriten Ashton Eaton aus den USA, der im 1500-Meter-Finale Verfolger Kevin Mayer aus Frankreich auf Distanz halten konnte. Weltmeister Eaton wiederholte seinen Olympiasieg von 2012 mit ingsgesamt 8893 Punkten und blieb damit 107 Zähler unter der magischen 9000-Punkte-Marke. Seinen eigenen Weltrekord (9045 Punkte) verpasste der 28-Jährige zwar, einen neuen olympischen Rekord stellte der US-Zehnkämpfer aber auf. Mayer, der zur Halbzeit noch auf dem vierten Platz lag, konnte sich über 8834 Punkte und einen neuen französischen Rekord freuen. Warner kam auf 8666 Zähler.
Kazmirek: Zwei Bestmarken am zweiten Tag
Nach dem ersten Tag hatte Kazmirek noch überraschend auf dem zweiten Platz gelegen. Bei den fünf Wettkämpfen vom zweiten Tag, traditionell die schwächere Halbzeit des Rheinland-Pfälzers, verlor der 25-Jährige dann aber Stück für Stück an Boden gegenüber Mayer und Warner.
Kazmirek: Traditionell schwächer am zweiten Tag.
Begonnen hatte der Donnerstag für Kazmirek mit einem enttäuschenden 110-Meter-Hürdenlauf. In 14,62 Sekunden blieb er deutlich unter seiner persönlichen Bestmarke (14,41 sek). Dafür warf er den Diskus 43,25 Meter und damit so weit wie noch nie in dieser Saison. Beim Stabhochspringen überquerte Kazmirek gute 5,00 Meter, scheiterte dann aber an seiner Bestleistung von 5,20 Metern. Beim Speerwurf stellte der beste Deutsche gleich bei seinem ersten Wurf mit 64,60 Meter eine neue persönliche Bestweite auf. Weil Warner lange bei 58,01 Metern hing, konnte Kazmirek hoffen. Doch im letzten Versuch knallte der Kanadier den Speer auf 63,19 Meter und hielt den gebürtigen Torgauer damit auf Distanz. Im abschließenden 1500-Meter-Lauf war Warner in 4:24,90 Minuten schneller als Verfolger Kazmirek, der trotzdem mit neuer Bestzeit ins Ziel lief.
Abele enttäuscht als 15. - "Muskulär Vollwrack"
Der als Medaillenkandidat gestartete Arthur Abele (Ulm) beendete den Wettkampf auf Platz 15 und knackte die 8000-Meter-Marke mit 8013 Punkten knapp. Der 30-Jährige ärgerte sich nach dem finalen Lauf am Freitagmorgen (MESZ) aber: "Der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach. Ich bin am Mittwoch aufgestanden und habe schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich habe nur 75 bis 80 Prozent meiner Leistungsfähigkeit abrufen können."
Abele verpasste die angestrebten 8600 Punkte deutlich.
In allen Disziplinen blieb er klar unter seinen Bestmarken: Über 110 Meter lief er in 14,12 Sekunden zwar die viertbeste Zeit der Konkurrenz, verpasste seine Bestmarke aber klar (13,55 sek). Auch mit 44,60 Metern beim Diskuswerfen (Bestweite 46,25 Meter), beim Stabhochsprung mit 4,50 Metern (Bestweite 5,01 m) und sehr deutlich im Speerwerfen mit 64,13 Metern (Bestweite 70,26) ließ er Punkte liegen. Abgeschlagen im Gesamtklassement ging er den finalen 1.500-Meter-Lauf ohne große Ambitionen an und beendete das Rennen in 4:53,00 Minuten knapp eine halbe Minute hinter seiner Saisonbestzeit. Auf den letzten Metern plagte den 30-Jährigen zudem noch ein Krampf, humpelnd und abgeschlagen erreichte er das Ziel als Zwölfter und Letzter seines Laufs. "Ich hatte Krämpfe, das Sprunggelenk tat weh, die Achillessehne tat weh, alles am Bein tat weh. So hat sich das die zwei Tage durchgezogen. Muskulär bin ich ein Vollwrack, ich möchte morgen gar nicht aufstehen", gestand der Ulmer nach dem Finale in der sportschau.
Freimuth gibt am ersten Tag auf
Für Rico Freimuth war der olympische Zehnkampf bereits am Mittwoch beendet. Der Hallenser gab wegen Rückenschmerzen bereits vor dem Hochsprung und auf Platz 18 liegend auf.
Stand: 19.08.16 03:03 Uhr
Sportarten
Weitere Informationen
Ergebnisse
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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