Das Olympische Dorf in Rio © imago/Kyodo News

Athletendorf

Olympisches Dorf: DOSB legt selbst Hand an

Frei nach dem Motto "Selbst ist der DOSB" hat der Deutsche Olympische Sportbund die Beseitigung der baulichen Mängel im Olympischen Dorf in die eigenen Hände genommen. "Man könnte ironisch sagen: 'Wir sind derzeit mehr Bauträger als Sportverband'", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Dienstag (26.07.16).

"Wenn unsere Betreuer nicht schon vor einer Woche angereist wären und mit großem Engagement und eigenen Handwerkern unterwegs gewesen wären, dann würden wir - wie andere Nationen - in einer schwierigen und vielleicht sogar inakzeptablen Situation sein", erklärte Hörmann. Die australische Delegation hatte sich wegen eklatanter Mängel in den Appartements zunächst geweigert, im Dorf einzuziehen. Auch die argentinische Mannschaft beschwerte sich und brachte Teile seiner Delegation in Hotels unter.

Hörmann: "Derzeit mehr Bauträger als Sportverband"

Der DOSB wollte es so weit nicht kommen lassen. "Da wir das vorausschauend und verantwortungsbewusst selbst in die Hand genommen haben, sind die Unterkünfte so fertiggestellt, dass die Sportler nicht viel von den Mängeln merken und mit kleinen Kompromissen gut leben können", sagte Hörmann. "Man könnte ironisch sagen: 'Wir sind derzeit mehr Bauträger als Sportverband.'" Aktuell sind zwei Drittel der Appartements für das deutsche Team fertiggestellt. Die übrigen sollen in den nächsten beiden Tagen bezugsfähig sein. "Ich gehe davon aus, dass alle deutschen Sportlerinnen und Sportler ihre Appartements hier in Rio bei ihren Anreisen wie geplant beziehen können", sagte der sportliche Leiter Dirk Schimmelpfennig.

"Perfektes Dorf - wahrscheinlich am Donnerstag"

Hörmann hofft, dass die brasilianischen Gastgeber das Olympische Dorf noch vor dem großen Ansturm der Athleten und der Eröffnungsfeier am 5. August in einen insgesamt guten, bewohnbaren Zustand bringen: "Es ist eine große Herausforderung, die mit viel Liebe und Engagement, jedoch durchaus gerade noch so zu meistern ist, dass die Athleten damit leben können."

Das Organisationskomitee der Olympischen Spiele hatte am Montag versprochen, dass sich das Dorf spätestens bis zum Ende der Woche in einem "einwandfreien Zustand" befindet. "Es arbeiten 630 Personen auf Hochtouren daran, die Probleme im Olympischen Dorf zu beheben", teilte OK-Sprecher Mario Andrada via Twitter mit: "Sie werden uns ein perfektes Dorf bescheren - wahrscheinlich am Donnerstag."

Athletendorf

Das Olympische Dorf in Bildern

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 26.07.16 17:06 Uhr