Olympische Ringe und russische Flagge © picture alliance / AP Photo Foto: David J. Phillip

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Russische Klagewelle erreicht den CAS

Vier Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio wird das Nominierungs-Chaos immer größer. Nach den Schwimmern wollen auch die russischen Gewichtheber und Ruderer ihren Start vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS einklagen.

Die russische Klagewelle hat die Olympia-Stadt erreicht. Nach den Schwimmern ziehen auch die russischen Gewichtheber vor den Internationalen Sportgerichtshof - die Ruderer kündigten den Schritt an. "Unsere Anwälte haben mit den Athleten eine Klage vereinbart, die wegen fehlender internationaler Dopingtests gesperrt wurden", sagte der russische Ruder-Präsident Wenijamin But: "Es ist eine Kollektiv-Klage von 17 Personen." Der Ruder-Weltverband FISA hatte zuvor hart durchgegriffen und nur sechs der insgesamt 28 Ruderer das Startrecht für die Spiele erteilt. Der CAS bestätigte am Montagnachmittag (01.08.2016) allerdings den Eingang der Klage noch nicht.

Auch die Gewichtheber wehren sich gegen den Olympia-Ausschluss. Der Weltverband (IWF) hatte im Rahmen seiner Prüfung keinem der acht nominierten russischen Athletinnen und Athleten eine Startberechtigung für Rio erteilt. Drei Frauen und fünf Männer sind betroffen. Am Wochenende hatten sich bereits in Wladimir Morozow, Nikita Lobinzew sowie Julia Jefimowa drei russische Schwimmer juristisch gegen ihren Olympia-Ausschluss gewehrt. Jefimowa ist bereits angehört worden. Über die Klage der Gewichtheber will der CAS am Mittwoch verhandeln und noch am selben Tag eine Entscheidung treffen.

IOC unter Zeitdruck geraten

Russlands Sportminister Witali Mutko hatte die Klagewelle am Wochenende angekündigt. "Wir sollten versuchen, unsere Athleten zu schützen", sagte Mutko, der auch alle ausgeschlossenen russischen Athleten aufforderte, vor Zivilgerichte zu ziehen und um ihr Recht zu kämpfen. IOC-Präsident Thomas Bach erklärte, dass das IOC nicht für die Skandale und das schlechte Timing verantwortlich gemacht werden könne. Der 62-Jährige gab aber auch zu, dass das IOC unter Zeitdruck geraten sei: "Wir müssen die Situation lösen, bevor die Spiele starten."

Nach Bekanntwerden des McLaren-Berichts hatte das Internationale Olympische Komitee angeordnet, dass alle Weltverbände ihre russischen Athleten erneut auf Verstöße gegen die Doping-Richtlinien überprüfen sollten.

Derzeit noch 270 russische Athleten dabei

Ursprünglich hatten sich 387 russische Athleten für die ersten Sommerspiele in Südamerika qualifiziert. Nach der Streichung von 117 Sportlern zählt das russische Team derzeit 271 Athleten. Die letzte Kontrolle der Startberechtigungen, die die Weltverbände vergeben haben, durch den CAS sowie durch eine dreiköpfige IOC-Kommission mit dem deutschen Mitglied Claudia Bokel steht allerdings noch aus.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 02.08.16 08:25 Uhr