Erste Dopingfälle: CAS verbannt zwei Sportler
In den ersten Dopingfällen der Olympischen Spiele in Rio hat der Internationale Sportgerichshof CAS entschieden: Tomasz Zielinski und Silvia Danekowa werden von den Spielen ausgeschlossen. Verwirrung stiftet der Fall eines kenianischen Trainers.
Die Olympischen Spiele von Rio de Janeiro haben ihre ersten Dopingfälle: Der Internationale Sportgerichtshof CAS entschied am Freitag (12.08.16), den polnischen Gewichtheber Tomasz Zielinski und die bulgarische Leichtathletin Silvia Danekowa von den laufenden Sommerspielen auszuschließen. Sie waren in Brasilien positiv getestet worden: Zielinski, Gewichtheber in der Klasse bis 94 Kilogramm, wurde positiv auf ein Anabolikum getestet. Die 3.000-Meter-Hindernisläuferin Danekowa wurde von den Spielen ausgeschlossen, weil sie nach Angaben des CAS mit einem EPO-Mittel gedopt hatte. EPO erhöht die Zahl roter Blutkörperchen und damit die Sauerstoffaufnahme für mehr Leistung.
Chen verlangt Öffnung der B-Probe und Anhörung
Dazu gab es eine Zwischenentscheidung in einem dritten Fall: Die chinesische Schwimmerin Xinyi Chen wurde laut der Mitteilung vorläufig suspendiert, darf also bis auf Weiteres nicht starten. Bei ihr war schon am vergangenen Sonntag (07.08.16) das Diuretikum Hydrochlorothiazid nachgewiesen worden, das als maskierendes Mittel für Dopingsubstanzen benutzt wird. Der CAS will in ihrem Fall bis Ende der Wettbewerbe am 21. August eine Entscheidung treffen. Die 18-Jährige hatte den vierten Platz im Finale über 100 m Schmetterling belegt, nur um 0,09 Sekunden verpasste sie dabei die Bronzemedaille. Chen hätte eigentlich auch noch an den Vorläufen über 50 m Freistil teilnehmen sollen. Chen hat beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Öffnung der B-Probe und eine Anhörung beantragt.
Was hat Anzrah gemacht?
Für Unruhe sorgte der Fall des kenianischen Leichtathletik-Trainers John Anzrah. Anzrah hatte sich in der Athleten-Mensa als der 800-Meter-Läufer Ferguson Rotich ausgegeben, angeblich um dort zu frühstücken. Als Kontrolleure den falschen Rotich zur Dopingkontrolle gebeten hatten, flog der Schwindel auf, wie IOC-Sprecher Mark Adams sagte. "Es ist klar, dass er keinen Dopingtest für den Athleten gemacht hat."
Adams widersprach damit der Darstellung von Kenias Chef de Mission, Stephan Arap Soi. Der hatte am Vortag erklärt, Anzrah sei zur Doping-Kontrollstation gegangen, habe sich als Ferguson Rotich ausgegeben, die Probe abgegeben und die notwendige Unterschrift geleistet. Kenia schickte Anzrah nach Hause. Das IOC setzte eine Disziplinarkommission ein, die den Fall untersuchen soll.
Stand: 12.08.16 22:58 Uhr