Fahrerfeld der Radprofis © picture alliance / Augenklick/Ro Foto: Augenklick/Roth

Sportarten

Radsport Straße: Historie und Regeln

Auch wenn manche Chronisten die Anfänge bis ins Mittelalter verlegen - das Fahrrad ist ein Kind der Neuzeit. Karl Drais erfindet 1817 in Mannheim das einspurige Zweirad, das noch keine Pedale hat, sodass sich der Fahrer vom Boden abstoßen muss. Trotz der Erfindung des Kettenantriebs (1878), der Abkehr vom Hochrad zur niedrigen Form (um 1880) und der Einführung des Luftreifens (1888) steckt die Sportart noch in den Kinderschuhen, als die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen über die Bühne gehen. Lokalmatador Aristidis Konstantinidis gewinnt das Straßenrennen über 87 km.

Profis bleiben lange Zeit außen vor

Danach verabschiedet sich das Straßenrennen jedoch aus dem Programm, ehe es 1912 in Stockholm wieder aufgenommen wird. Über die Distanz von 320 km setzt sich der Südafrikaner Rudolph Lewis durch. Der Straßen-Radsport bleibt in der Folge olympisch, fristet aber gegenüber anderen Sportarten ein Schattendasein, das vor allem aus dem Fehlen der Berufsfahrer resultiert. Im Gegensatz zu anderen Disziplinen (zum Beispiel Leichtathletik) sind die besten Athleten auf dem Rad seit jeher Profis. Radsport-Legenden wie Gino Bartali, Fausto Coppi, Jacques Anquetil oder auch Eddy Merckx bringen es somit nie zu olympischen Ehren. Erster deutscher Olympiasieger auf der Straße wird Olaf Ludwig, der 1988 in Seoul Gold holt. Acht Jahre später sind dann auch die Profis startberechtigt, 2000 wird Jan Ullrich in Sydney Olympiasieger.

Zeitfahren im Einzel und in der Mannschaft

Während das Straßenrennen eine lange olympische Tradition hat, wird das Einzelzeitfahren zwischen 1932 und 1996 nicht ausgetragen. Stattdessen gehen von 1960 bis 1992 Vierer-Teams im Mannschaftszeitfahren über 100 km auf die Strecke. Den letzten Wettbewerb in dieser Disziplin gewinnt 1992 das deutsche Quartett.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr