Sportarten
Rudern: Historie und Regeln
Eigentlich ist Rudern bei Olympia von Anfang an dabei. Bei den Spielen 1896 in Athen müssen die Regatten allerdings ausfallen - zu stürmisch ist die See. So gehört Männer-Rudern seit 1900 in Paris zum olympischen Programm, die Frauen sind seit 1976 mit im Boot. Finden 1900 lediglich Wettbewerbe in vier Bootsklassen statt, so ist die Zahl inzwischen auf 14 angewachsen. Die Strecke beträgt bei allen Bootsklassen 2.000 Meter bei einer Mindestwassertiefe von drei Metern.
Ursprung in England
Das sportliche Rudern entwickelt sich aus Wettrennen der Fährleute auf der Londoner Themse im 18. Jahrhundert. Bereits 1714 finden die ersten rein sportlichen Wettbewerbe statt. Vor allem die Achterrennen der Universitäten Oxford und Cambridge sind legendär und werden seit 1829 jährlich veranstaltet. 1839 wird zum ersten Mal die ebenso berühmte Henley-Regatta ausgetragen. Zudem entstehen in dieser Zeit zahlreiche Neuerungen in der Rudertechnik wie beispielsweise die Erfindung des Auslegers und des Rollsitzes. Die ersten deutschen Meisterschaften im Einer-Rudern werden 1882 ausgetragen, obwohl bereits seit 1832 mit dem Hamburger Ruderclub der erste deutsche Ruderverein existiert.
Deutsche rudern voran
Deutschland ist mit Abstand die erfolgreichste Ruder-Nation bei Olympischen Spielen. Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht immer der legendäre Deutschland-Achter sowie der "Einer", der perfekt das Duell "Mann-gegen-Mann" symbolisiert. Tragisch ist die olympische Geschichte von Peter Michael Kolbe. Der fünfmalige Weltmeister aus Hamburg rudert bei den Spielen vergeblich dem erhofften Gold hinterher. 1976 und 1984 jeweils vom Finnen Pertti Karppinen besiegt, 1980 wegen des Boykotts nicht am Start, sieht Kolbe 1988 in Seoul endlich seine große Stunde gekommen - und verliert gegen den jungen Ostdeutschen Thomas Lange. Dieser kann seinen großen Triumph vier Jahre später in Barcelona wiederholen.