Reiten
Deutsche Dressurreiterinnen sorgen für schöne Olympia-Momente
Einen Tag nach dem Traumstart von Olympia-Debütantin Jessica von Bredow-Werndl in die Mannschafts-Qualifikation im Dressurreiten haben auch Isabell Werth und Dorothee Schneider am Sonntag (25.07.2021) im Equestrian Park in Tokio überzeugt und die Gold-Ambitionen der deutschen Equipe unterstrichen.
Dressur-Königin Werth, die mit zwei Goldmedaillen im Ranking der erfolgreichsten deutschen Olympia-Starterin mit Birgit Fischer gleichziehen kann, stand von Bredow-Werndl in nichts nach. Lediglich Schneider ließ ein paar Prozentpunkte liegen. Das änderte dennoch nichts am Sieg der deutschen Reiterinnen in der Qualifikation. Das Trio qualifizierte sich erwartungsgemäß auch für das Einzel-Finale am Mittwoch (28.07.2021).
Bereits am Dienstag (27.07.2021/ab 10.30 Uhr im Sportschau-Livestream) werden die Medaillen im Team vergeben. Nach dem Auftritt in der Qualifikation wäre alles andere als Gold eine faustdicke Überraschung.
Werth mit blitzsauberer Leistung
Mit einem fehlerfreien Ritt hatte von Bredow-Werndl am Samstag vorgelegt und die deutsche Mannschaft mit 2.717 Punkten deutlich in Führung gebracht. Werth, die erfolgreichste Reiterin der Geschichte, kam am Sonntag zwar nicht ganz an die Punktzahl ihrer Teamkollegin und schärfsten Konkurrentin um Einzel-Gold heran, überzeugte mit Fuchsstute Bella Rose aber und bekam für eine bravouröse Leistung 82,500 Prozentpunkte. "Natürlich bin ich Risiko gegangen, aber kein volles Risiko, es ging ja nicht um Gold", sagte sie. Ein, zwei Stellschrauben könnten noch verändert werden, "die eine oder andere Kleinigkeit, und dann sehen wir mal, was geht".
Kleiner Fehler bei Schneider
Dritte Reiterin im deutschen Team ist Dorothee Schneider. Gemeinsam mit ihrem Wallach Showtime zeigte auch sie eine tolle Leistung, blieb allerdings im Viereck nicht ganz ohne Fehler. Ein kleiner Patzer in der Galopp-Pirouette, Showtime ging bei der Linksdrehung über die Hinterhand und öffnete so die Drehung, kosteten der 52-Jährigen wertvolle Punkte. In der Endabrechnung standen 78,820 Prozentpunkte zu Buche. "Insgesamt war es gut, aber es geht besser", sagte Schneider, "der Fehler war natürlich sehr, sehr teuer, das hätte ich mir anders gewünscht."
Deutsche Equipe auf Gold programmiert
Die Qualifikation war für den haushohen Gold-Favoriten nur eine Pflichtaufgabe. "Es wäre falsche Bescheidenheit zu sagen, die deutsche Mannschaft gäbe sich mit Silber oder Bronze zufrieden", hatte Werth vor Beginn der Wettbewerbe gesagt. Seit 1984 ging Mannschafts-Gold mit nur einer Ausnahme immer an Deutschland.
Und auch in Japan geht Gold nur über die deutsche Equipe. Die Weltranglisten-Positionen eins (Werth), zwei (von Bredow-Werndl) und vier (Schneider) machen es deutlich: In der Dressur traben und galoppieren die Deutschen in einer eigenen Liga.
Hintergrund
Stand: 25.07.21 15:24 Uhr
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 39 | 41 | 33 |
2. | CHN | 38 | 32 | 18 |
3. | JPN | 27 | 14 | 17 |
4. | GBR | 22 | 21 | 22 |
5. | ROC | 20 | 28 | 23 |
6. | AUS | 17 | 7 | 22 |
7. | NED | 10 | 12 | 14 |
8. | FRA | 10 | 12 | 11 |
9. | GER | 10 | 11 | 16 |
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