Der deutsche Radrennfahrer Maximilian Schachmann © imago images/Beautiful Sports Foto: imago images/Beautiful Sports

Radsport

Olympia: Kleiner, aber feiner Favoritenkreis im Straßenradrennen

Am Samstag (24.07.2021) steht die erste Entscheidung im Radsport bei den Olympischen Spielen 2021 an: 234 km müssen die 130 Fahrer nach dem Start in Chōfu vor den Toren Tokios absolvieren. Medaillenchancen hat mit Maximilian Schachmann auch ein Deutscher, die Topfavoriten sind aber zwei andere.

Eigentlich sind die slowenischen Radstars Tadej Pogacar und Primoz Roglic Freunde. Eigentlich. Denn ihre Freundschaft ist in den vergangenen zwei Jahren immer wieder auf eine harte Probe gestellt worden. Die beiden fahren für unterschiedliche Teams und sind in ihren Rennen Kontrahenten - durch ähnliche Veranlagungen sogar oft auch Gegner um den Sieg.

Goldener Helm winkt

Wenn es am Samstag (ab 4.00 Uhr im Livecenter auf sportschau.de) im olympischen Straßenradrennen um die Medaillen geht, können Pogacar und Roglic endlich wieder auf dem Rad Freunde sein. Als Fahrer des slowenischen Teams zählen sie zu dem etwa halben Dutzend Favoriten auf Olympia-Gold und die Ehre, die kommenden drei Jahre mit dem Goldenen Helm des Olympiasiegers im Peloton fahren zu dürfen. Gewinnt einer der beiden, wäre es der erste slowenische Olympiasieg im Radsport überhaupt.

Wie fahren Nibali, Valverde, Schachmann, Evenepoel und van Aert?

Auf der 234 Kilometer langen und harten Strecke des Kurses vom Musashinomori Park westlich von Tokio bis zum Ziel am Fuße des Fuji-Berges dürften vor allem die Kletterer und Allrounder favorisiert sein, dazu vielleicht einige wenige Klassikerspezialisten. Zu den Kletterern zählen neben Pogacar und Roglic auch der Italiener Vincenco Nibali oder Spaniens Alejandro Valverde. Der Deutsche Maximilian Schachmann gilt wie Remco Evenepoel aus Belgien als Allrounder, auch am Berg stark ist dessen Landsmann und Klassikerexperte Wout van Aert.

Alle Favoriten haben gute Argumente

Greg Van Avermaet gewinnt in Rio

Der Belgier Greg van Avermaet geht als amtierender Olympiasieger ins Rennen. Er triumphierte 2016 in Rio.

Gute Argumente für ihren Sieg bringen alle Favoriten mit. Pogacar kommt mit dem Selbstbewusstsein als frisch gekürter Tour-de-France-Sieger, Roglic konnte nach seinem Tour-de-France-Aus dagegen Kräfte sammeln. Nibali stieg für seine vierte Olympia-Teilnahme zeitiger aus der Tour aus. Schachmann legte seine ganze Konzentration sogar komplett auf Olympia.

Valverde zeigte zuletzt in Frankreich, dass er auch als 41-Jähriger noch für Top-Platzierungen gut ist. Bei seiner fünften Olympia-Teilnahme könnte er ältester Straßenrad-Goldmedaillengewinner der Geschichte werden. Van Aert beeindruckte die Konkurrenz zuletzt mit seinem Tagessieg bei der Mont-Ventoux-Etappe in Frankreich. Zusammen mit Evenepoel haben die Belgier sogar eine starke Doppelspitze. Für Evenepoel spricht zudem sein Sieg beim Clasica San Sebastian 2019. Das spanische Ein-Tages-Rennen hat einen Kurs, der dem olympischen sehr ähnlich ist.

Fünf schwere Anstiege

Fünf schwere Anstiege müssen die Radsportler bezwingen, darunter eine 15-Kilometer-Passage mit durchschnittlich sechs Prozent Steigung am imposanten Fuji-Berg bei Kilometer 148 oder der 10,8 Kilometer lange Weg zum Mikuni-Pass mit zehn Prozent Steigung bei Kilometer 199. Ins Ziel geht es dann aber bergab.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 25.07.2021 | 01:05 Uhr

Stand: 23.07.21 14:03 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 39 41 33
2. Flagge Volksrepublik China CHN 38 32 18
3. Flagge Japan JPN 27 14 17
4. Flagge Großbritannien GBR 22 21 22
5. Flagge Russisches Olympisches Komitee ROC 20 28 23
6. Flagge Australien AUS 17 7 22
7. Flagge Niederlande NED 10 12 14
8. Flagge Frankreich FRA 10 12 11
9. Flagge Deutschland GER 10 11 16
Stand nach 339 von 339 Entscheidungen.

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