Paralympics-Halbzeit: Für Pausen bleibt einfach keine Zeit
Es ist Halbzeit bei den Paralympics in Tokio. Die Wettkämpfe sind weiter in vollem Gange. Erst 270 der insgesamt 539 Goldmedaillen haben ihre Besitzerinnen und Besitzer gefunden.
Mittendrin im sportlichen Geschehen sind auch die sehbehinderten Athletinnen und Athleten, die mit ihren Guides eifrig Meter im Nationalstadion machen.
"Viva Lucha Libre": Über 1.500 Meter läuft die Mexikanerin Monica Olivia Rodriguez Saavedra (r.) mit ihrem Guide in Weltrekordzeit zu Gold. Die beiden feiern mit "Lucha Libre"-Masken aus dem mexikanischen Wrestling.
Bei Temperaturen um 30 Grad Celsius sind die Sportlerinnen und Sportler besonders gefordert. Die mexikanische Kugelstoßerin Gloria Zarza Guadarrama wird deshalb fürsorglich mit einem Sonnenschirm geschützt.
Dem Wetter trotzend haut sich Kugelstoßer Niko Kappel rein - und dann ordentlich einen raus. Nach einer Saison voller Verletzungen bugsiert er sich auf den dritten Rang.
Nach Gold 2016 in Rio ist der 26-Jährige mit der Leistung "nicht ganz zufrieden", aber mit der Medaille "sehr happy". Einer eigens gewählten Belohnung in Form eines kühlen Bieres sollte jetzt nichts mehr im Wege stehen.
Auf dem Boden der Tatsachen landet dagegen Marcel Böttger, der beim Weitsprung der sehbehinderten Athleten den letzten Platz belegt. Sein Gesichtsausdruck spricht Bände ...
Im Vorlauf der sehbehinderten Läufer über 1.500 Meter stoßen der Kenianer Erick Kiptoo (r.) und Julio Cesar Agripino dos Santos aus Brasilien zusammen - doch beiden geht´s gut danach.
Nicht nur in der Leichtathletik geht es um jeden Zentimeter und Sekunden: Im Aquatics Centre in Tokio kann schon der Sprung ins Becken den entscheidenden Vorteil bringen.
Der sehbehinderte Taliso Engel ist gut drauf: Mit deutschem Rekord schwimmt er über 200 Meter Lagen ins Finale. Dort verbessert er seinen eigenen Rekord später dann sogar noch einmal.
Augen auf im Beckenverkehr: Über 50 Meter Rücken behält die Türkin Sevilay Öztürk die Übersicht und schwimmt zu Bronze.
Beim Bogenschießen ist ein zugekniffenes Auge zur Fokussierung dagegen meist ein Vorteil: Der Japaner Kohji Oyama lässt den Pfeil mit dem Mund los. Es reicht für ihn am Ende zu Rang sechs im Finale.
Um ein Haar ging das Spiel der deutschen Rollstuhlbasketballer gegen den Iran ins Auge. Thomas Böhme (l.) und Co. buchen schließlich aber mit einem knappen 56:53 doch noch das Viertelfinal-Ticket.
Beim Sitzvolleyball hält sich der Iran weiterhin schadlos. Mit 2,46-Meter-Mann Morteza Mehrzad (l.) gelingt das zweite 3:0 in Folge. Die Titelverteidigung rückt näher.
Derweil dreht Dressurreiterin Regine Mispelkamp bei ihrem Paralympics-Debüt mit ihrem "Herzenspferd" Highlander Delight's auf: Sie reitet zu Bronze. Was für eine Premiere!
Fotofinish: Beim Finale der Prothesensprinter über 100 Meter rast Felix Streng zu Gold. Für Sherman Isidro Guity Guity aus Costa Rica gibt's Silber, Johannes Floors und der Brite Jonnie Peacock (v.l.n.r.) gewinnen beide eine Bronzemedaille
Kurz zuvor hat schon Leon Schäfer (r.) Bronze in seiner Klasse über 100 Meter abgeräumt. Danach ist Zeit für gemeinsames Feiern, Freuen und Jubeln mit Floors.
Der brasilianische Para-Weitspringer Aser Mateus Almeida Ramos verpasst mit Rang vier knapp das Podium, bedankt sich aber artig beim Trainerteam. Wir bedanken uns für eine ereignisreiche erste Paralympics-Hälfte - und freuen uns auf den zweiten Teil.
Dieses Thema im Programm:
Das Erste | Sportschau | Paralympics 2020 | 24.08.2021 | 09:05 Uhr