Die Schlussfeier der Paralympics Tokio 2020 Foto: Shuhei Yokoyama

Schlussfeier der Paralympischen Spiele 2021

Schillernde Schlussfeier - Paralympics in Tokio beendet

Erneut ohne Zuschauer, aber mit viel Freude und positiven Botschaften sind die Paralympischen Spiele unter den Augen des japanischen Kronprinzen Akishino in Tokio beendet worden.

Bunt, schrill, divers und modern: So nahm Tokio in seiner zweistündigen Zeremonie Abschied von den Paralympics und den internationalen Gästen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des japanischen Gesundheitssystems und den 25.000 freiwilligen Helfern der Paralympics wurde im Rahmen der Feier angesichts der besonderen Herausforderungen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders gedankt.

Überstrahlendes Motto: "Wir sind ein Gewinn für die Gesellschaft"

Viele Tanz- und Showeinlagen, dargeboten von Menschen mit und ohne Behinderung, zeichneten am Sonntagnachmittag (MESZ) ein farbenfrohes Bild, mit dem die paralympische Bewegung der Welt zeigen wollte: Wir sind ein großer Gewinn für die Gesellschaft.

Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), sprach zum Abschluss pathetisch von "historischen Dimensionen. Es wurde fantastischer Sport geboten, in allen möglichen Sportarten wurden Weltrekorde gebrochen. Es ist ein Beweis dafür, dass die paralympische Bewegung stärker ist als je zuvor."

Sportschützin Natascha Hiltrop deutsche Fahnenträgerin

Deutsche Fahnenträgerin bei der Abschlusszeremonie war die Sportschützin Natascha Hiltrop: "Die Eröffnungsfeier habe ich leider nicht mitbekommen, weil das mein Anreisetag war", sagte die 29-Jährige aus dem hessischen Lengers, "dass ich nun die Fahne tragen darf, ist eine riesengroße Ehre." In Tokio gewann sie Gold mit dem Luftgewehr und Silber im 50-Meter-Dreistellungskampf. "Mit Gold habe ich nicht gerechnet. Mit Silber habe ich überhaupt nicht gerechnet. Aber dass ich Fahnenträgerin bin, war das Überraschendste von allen", sagte die gebürtige Bonnerin, deren Titel der erste für die deutschen Schützen bei Paralympics seit 17 Jahren war.

Impressionen

Die Highlights der Schlussfeier

Die Paralympischen Spiele in Tokio gehen mit einer großen Schlussfeier zu Ende.
Die Show startet elektronisch und rockig mit Live-Musik.
Moderne Tanzaufführungen und Choreografien mit LED-Panels stehen im Vordergrund.
Das Statement ist klar: Wir sind schrill und bunt!
Die technikaffinen Japaner projezieren eine riesige Frau auf den Stadionboden.
Ein Strudel aus Farben erhellt diese Darsteller und Darstellerinnen.
An Fantasie und Vielfältigkeit mangelt es nicht bei den ausgefallenen Kostümen.
IPC Präsident Andrew Parsons (l.) und Prinz Akishino genießen die Show auf der Tribühne.
Gemeinschaftlich wird der Tokio Skytree in dieser abstrakten Comic-Version aufgerichtet.
Wie üblich wird die paralympische Flagge zur Flaggenzeremonie getragen.
"Diversität feiern" ist die Aussage dieser Darstellung.
Die Flagge des zukünftigen Gastgeberlandes Frankreich wird ebenfalls gehisst.
Ein Feuerwerk über dem Stadion setzt den Schlusspunkt der Zeremonie.
Das paralympische Feuer erlischt langsam und erleuchtet wieder 2024 in Paris.

Bei der Schlussfeier waren viele deutschen Athleten schon nicht mehr dabei. Die Sportlerinnen und Sportler mussten aus Gründen des Infektionsschutzes zwei Tage nach dem letzten Wettkampf das paralympische Dorf verlassen: Am Samstag kehrten die Radsportler, viele Schwimmer und die Sitzvolleyballer heim, am Sonntag folgten die Tischtennis-Spieler und zahlreiche Leichtathleten.

Bei der Eröffnungsfeier hatten Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller und Radsportler Michael Teuber die deutsche Flagge ins Stadion getragen.

Nach den Paralympics ist vor den Paralympics

Spektakulärer Bestandteil der Abschlussfeier auch diesmal: die Übergabe zum nächsten Austragungsort. 2024 wird Paris Schauplatz für die Olympischen und Paralympischen Spiele sein, bevor 2028 Los Angeles die Gastgeberrolle übernehmen wird.

Frankreichs Hauptstadt präsentierte sich in der Schlussfeier von Tokio dank einer Computeranimation bestens gerüstet für das große paralympische Sportfest: Am Eiffelturm wehte eine überdimensionale Fahne mit den paralympischen Symbolen, während eine der vier Stützen des Pariser Wahrzeichens als Sprinter-Prothese erschien.

Weitere Informationen

Menschen in Rollstühlen spielen Basketball vor dem Eifelturm in Paris. © IMAGO / PanoramiC

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Highlight war eine Live-Performance in Paris, zu der der gelähmte Musiker Pone eine Komposition beisteuerte. Der frühere Rapper, der mit der Nervenkrankheit Charcot-Marie-Tooth lebt, komponiert und kommuniziert dank einer Software, die nur durch die Bewegung seiner Augen gesteuert wird. Sein Auftritt sorgte für enormen Jubel sowohl in Paris als auch in Tokio.

In Umsetzung einer besonderen Idee hatten die Paris-Organisatoren zuvor die Marseillaise, die französische Nationalhymne, in einer Zeichensprachen-Version dargeboten - gefilmt im Louvre, dem weltberühmten Museum mit der Pyramide.

Ausnahmsweise nur drei Jahre "Olympiade"

Die paralympische Flamme ist erloschen. Doch wegen der Verschiebung der Spiele 2020 dauert es diesmal ausnahmsweise nur drei Jahre, bis das Feuer neu entfacht wird - dann im Olympiastadion von Paris.