
Schwimmen
Paralympics: Schott schwimmt zur zweiten Bronzemedaille in Tokio
Verena Schott wird zur Medaillengarantin im deutschen Schwimmteam. Nach Bronze über 200 Meter Lagen erreichte die Cottbuserin auch über 100 Meter Brust als Dritte das Podest. Josia Topf hat bei seinem ersten Paralympics-Start im Finale über 150 Meter Lagen Platz sechs belegt - ebenso wie Mira Jeanne Maack über die 50 Meter längere Lagenstrecke.
Schott war am Samstag (28.08.2021) auf ihrer Paradestrecke in 1:46,73 Minuten als Fünfte in den Endlauf der Klasse SB5 eingezogen. "Man musste noch nicht voll schwimmen", sagte die 32-Jährige: "Mit der Zeit kann ich dafür zufrieden sein." Im Finale steigerte sie sich noch einmal um mehr als drei Sekunden und schlug in 1:43,61 Minuten hinter Siegerin Jelysaweta Mereschko aus der Ukraine (1:40,59) und Grace Harvey aus Großbritannien (1:42,22) an. Mereschko hatte über 200 Meter Lagen bereits Silber geholt.
Talent Topf aufgeregt wie vor Mathe-Abi
Auch Josia Topf (SM3) hatte sich als Gesamtvierter der Vorläufe in 3:16,91 Minuten für das Rennen um Gold qualifiziert. "Ich war total nervös, es ging mir total an die Nieren. Das hatte ich bis jetzt selten. Das letzte Mal so aufgeregt war ich vor dem schriftlichen Mathe-Abi", sagte der 18-Jährige nach dem Vorlauf.
Im Finale gelang dem Erlanger, der von Geburt an einige körperliche Einschränkungen hat, dann keine Leistungssteigerung mehr. In 3:20,35 Minuten belegte er Rang sechs. Paralympics-Sieger Jesus Hernandez Hernandez aus Mexiko war mehr als 23 Sekunden schneller unterwegs. Von Bronze war Topf knapp 15 Sekunden entfernt.
Auch Maack wird Sechste
Für Mira Jeanne Maack (SM8) war der Einzug in das Finale über 200 Meter Lagen ein relativ leichtes Spiel. Die 17-jährige Berlinerin musste nur zwei Konkurrentinnen hinter sich lassen - das gelang mit einer Zeit von 3:04,65 Minuten. Im Endlauf war sie in 3:04,78 Minuten fast genauso schnell. Das reichte für Rang sechs.
Maack hatte sich im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada in Spanien vorbereitet und von einem Finaleinzug geträumt. Der hat sich jetzt für die Schülerin, die nächstes Jahr ihr Abitur anstrebt, in Tokio nun schon zweimal erfüllt. Über 100 Meter Rücken war sie Fünfte geworden.
Böttcher scheitert denkbar knapp
Gina Böttcher verpasste bei ihren ersten Paralympischen Spielen das Finale über 150 Meter Lagen in der Klasse SM4 (beeinträchtigte Gliedmaßen) dagegen mit einer Zeit von 3:13,51 Minuten knapp. Der EM-Dritten über diese Distanz fehlten nur zwei Sekunden auf die besten Acht.
Die 20-jährige Allrounderin hat aber noch weitere Chancen. Gemeldet ist sie auch noch für Starts über 50 m Freistil, 50 m Brust und 50 m Rücken.
100 m Freistil: Youngster Kaps im Finale Zuschauer
Seine Paralympics-Premiere feiert auch Justin Kaps. Der Berliner überzeugte im Vorlauf über 100 Meter Freistil in der Klasse S10. Für das Finale reichte es für den 19-Jährigen erwartungsgemäß nicht. Kaps wurde in seinem Vorlauf in 57,01 Sekunden Vierter. Da insgesamt zwölf Schwimmer schneller als Kaps waren, wurde er 13.
Unzufrieden dürfte er damit nicht sein, zumal seine Schokoladen-Disziplin erst noch kommt: Über 400 Meter (01.09.21) ist dem ehrgeizigen Schwimmer, der mit einem Klumpfuß, einer krummen Wirbelsäule und einer psychischen Beeinträchtigung auf die Welt kam und bei einer Pflegefamilie aufwuchs, einiges zuzutrauen.
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Stand: 28.08.21 12:38 Uhr
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Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B | |
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1. |
|
96 | 60 | 51 | |
2. |
|
41 | 38 | 45 | |
3. |
|
37 | 36 | 31 | |
4. |
|
36 | 33 | 49 | |
5. |
|
25 | 17 | 17 | |
6. |
|
24 | 47 | 27 | |
7. |
|
22 | 20 | 30 | |
8. |
|
21 | 29 | 30 | |
... | |||||
12. |
|
13 | 12 | 18 |
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