Tischtennis

Tischtennis: Deutsches Männer-Team spielt um Paralympics-Titel

Die deutschen Tischtennis-Herren kämpfen in der Klasse 3 der im Rollstuhl sitzenden Athleten um die Goldmedaille. Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger hatten im Halbfinale am Mittwoch (01.09.2021) gegen die beiden Tschechen Petr Svatos und Jiri Suchanek keinerlei Probleme und siegten 2:0. Dagegen verloren Thomas Rau und Björn Schnake ihr Halbfinale gegen China.

Brüchle und Schmidberger haben mit ihrem Halbfinalsieg wie schon 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro mindestens Silber sicher. Im Finale am Donnerstag (02.09.2021) geht es für das deutsche Duo gegen die Chinesen Feng Panfeng und Zhai Xiang, die Thailand ebenfalls mit 2:0 bezwangen.

Im Eröffnungs-Doppel gegen Tschechien zog das deutsche Duo im ersten Satz nach einem ausgeglichenen Beginn (5:5) kurzzeitig das Tempo an. Durch zwei Vorhandangriffe von Schmidberger und zwei weitere schnelle Punkte bei eigenem Aufschlag setzten sie sich vorentscheidend ab und gewannen den Durchgang mit 11:7. In Satz Nummer zwei lagen die Tschechen bereits mit 7:5 in Front, doch erneut hatten die Weltmeister von 2014 und 2017 die besseren Nerven und setzten sich noch 11:8 durch. Nach einem schnellen 5:1 im dritten Durchgang schien die Gegenwehr von Svatos und Suchanek gebrochen. Auch eine Auszeit der Tschechen half nicht: Deutschland gewann den Abschnitt mit 11:3 und sicherte sich nach 20 Minuten den ersten Punkt.

Brüchle muss einen Satz abgeben

Im Einzel von Brüchle gegen Svatos wirkte es nach einem 11:3 im ersten Satz, als würde Deutschland ohne Satzverlust Richtung Finale marschieren. Svatos aber konnte sich den zweiten Durchgang sichern (11:8) und hielt auch im dritten Satz zunächst gut mit. Nach mehreren Punkten gegen sich haderte der Tscheche mit seiner Leistung, Brüchle nutzte das zum Satzgewinn (11:6). Und er ließ auch im nächsten Satz nicht locker, Svatos fand nun keine Antwort mehr auf die Angriffe. Nach dem 11:4 war das Match vorbei.

Ergebnisse

Tischtennis, Mannschaft, Klasse 3 - sitzend, Männer, Endstand

Gold	CHN	Volksrepublik China
Silber	GER	Thomas Brüchle / Thomas Schmidberger
Bronze	CZE	Tschechien
Bronze	THA	Thailand
5.	UKR	Ukraine

Alle Platzierungen

Rau und Schnake verpassen Finale

In der stehenden Klasse 6-7 verpassten Thomas Rau und Björn Schnake die erste Finalteilnahme ihrer Karriere. Gegen die deutlich favorisierten Chinesen Liao Keli und Yan Shou unterlagen die beiden Deutschen im Halbfinale deutlich 0:2. "Es ist das erwartete Resultat", resümmierte Schnake: "China ist eines der besten, nein das beste Land im Tischtennis in unseer Klasse und in den anderen Klassen. Um gegen sie zu gewinnen, muss alles für Dich laufen. Und das ist leider nicht passiert."

Überraschung im Doppel verpasst

Im Doppel zu Beginn des Duells lagen die Rau und Schnake nach 5:11 und 4:11 in den ersten beiden Sätzen schon 0:2 hinten. Den dritten Satz führten die Deutschen dann schon 8:4, die Chinesen konnten auf 7:8 verkürzen. Doch nach einer Auszeit brachte das deutsche Doppel den Satz 11:7 nach Hause. Im vierten Satz des Doppels führten Rau und Schnake dann schon 3:0, eine Überraschung lag in der Luft. Doch Yan und Liao, immerhin Gold- und Bronzemedaillengewinner von Tokio, drehten den Satz. Bis zum 7:8 blieben die Deutschen dran und konnten beim 7:10 auch einen Matchball abwehren. Letztlich gewannen die Chinesen aber 11:8.

Rau unterliegt Yan 0:3

Im ersten Einzel konnte Rau gegen Yan beim 0:3 (4:11, 7:11, 3:11) nur den zweiten Satz offen halten. Dabei gelang dem 37-jährigen Norddeutschen eine starke Aufholjagd von 2:8 auf 7:9. Letztlich musste er aber den Satz und nach 14 Minuten auch das Match abgeben. Das zweite Einzel von Schnake gegen Liao entfiel.

Rau: "Großartig" - Schnake: "Erträumt"

Rau und sein zwölf Jahre älterer Teamkollege Schnake dürfen sich aber dennoch über Bronze und damit die erste Paralympics-Medaille ihrer Karriere freuen. "Das ist großartig. Ich bin sehr glücklich", so Rau. Schnake ergänzte: "Davon habe ich geträumt. Dafür haben wir anderthalb Jahre sehr hart gearbeitet. Alles ist so, wie wir es uns erhofft haben."