Doping
Erste Medaillengewinner des Dopings überführt
Der kirgisische Gewichtheber Izzat Artykov wurde erster Medaillengewinner der Spiele von Rio de Janeiro des Dopings überführt worden. Wenige Stunden nach Artykov wurde auch der moldawische Kanute Serghei Tarnovschi mit einer positiven Probe erwischt. Derweil darf ein Ringer aus Indien in Rio gar nicht erst antreten.
Dem 22-jährigen wird die Bronzemedaille in der Kategorie bis 69 Kilogramm aberkannt. Dies teilte der Internationale Sportgerichtshof CAS mit. Der Kolumbianer Luis Javier Mosquera Lozano rückt als Vierter des Wettkampfs auf den Bronzerang nach. Wenige Stunden nach Artykov wurde auch der moldawische Kanute Serghei Tarnovschi, Bronze-Gewinner im Canadier-Einer über 1000 Meter, nachträglich disqualifiziert. Ein vor dem Wettbewerb durchgeführter Dopingtest erbrachte auch bei ihm ein ein positives Ergebnis, wie der internationale Kanu-Verband ICF mitteilte. Dem 19-jährigen Tarnovschi wurde die Medaille aberkannt, Ilja Schtokalow aus Russland rückt als Vierter nach.
Doping mit Rattengift?
In einer Probe wurden Spuren des Stimulans Strychnin bei Gewichtheber Artykov festgestellt. Strychnin wird in der Verbotsliste der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) unter dem Punkt "Spezifische Stimulanzien" geführt. Die Substanz ist im Allgemeinen für ihre Verwendung als Rattengift bekannt.
Problemsportart Gewichtheben
Artykows ist nicht der erste Gewichtheber, der leistungsfördernde Mittel verwendet. 31 Nachtests der Spiele in Peking und London fielen positiv aus, auch Medaillengewinnern wurde die Einnahme verbotener Substanzen nachgewiesen. In Rio standen zahlreiche Sportler mit Dopingvergangenheit auf dem Podest. Der Georgier Lascha Talachadse, Weltrekordler und Rio-Sieger in der Königsklasse über 105 Kilogramm war wegen der Einnahme von Stanozolol bereits zwei Jahre gesperrt gewesen. Der zweitplatzierte Armenier Gor Minasjan war 2013 mit Nandrolon erwischt und ebenfalls für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen worden.
Gewichtheber aus Russland und Bulgarien durften aufgrund der hohen Anzahl an Dopingfällen nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen. Der Weltverband IWF hatte zudem Sperren für Kasachstan und Weißrussland ausgesprochen. Diese wurden in Rio aufgrund laufender Verfahren aber noch nicht umgesetzt.
Nicht die ersten Dopingfälle in Rio
Bereits in der vergangenen Woche wurden die Olympischen Spiele von den ersten Dopingfällen heimgesucht. Der CAS suspendierte zwei Olympiateilnehmer. Beim polnischen Gewichtheber Tomasz Zielinski wurde ein Anabolikum festgestellt. Die bulgarische 3000-Meter-Hindernisläuferin Silvia Danekowa hatte nach CAS-Angaben mit einem EPO-Mittel gedopt.
Indischer Ringer Yadav ausgeschlossen
Der indische Ringer Narsingh Yadav darf in Rio gar nicht erst antreten. Der CAS gab am Donnerstagabend (Ortszeit) dem Einspruch der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gegen den Freispruch der indischen NADA statt und sperrte den 27-Jährigen für vier Jahre. Laut der Urteilsbegründung war Yadav am 25. Juni und am 5. Juli positiv auf das verbotene anabole Steroid Methandienon getestet worden. Die indische NADA hatte auf eine Strafe verzichtet, die WADA beantragte eine Sperre von vier Jahren. Yadav sollte am Freitag in der 74-Kilo-Kategorie antreten.
Stand: 19.08.16 01:14 Uhr