Leichtathletik
Nur Stahl und Mihambo locker ins Finale
Die Halbfinals im Speerwerfen und Weitspringen haben fünf deutsche Athletinnen überstanden - aber teilweise mit Mühe. Das 200-Meter-Finale der Frauen findet ohne Deutsche statt. Die Gold-Medaillen der Nacht zu Mittwoch (MESZ) gingen nach Kenia, Kanada und Jamaika.
Speerwerferin Linda Stahl hat es mit Kurzarbeit ins Finale geschafft. Die 30-jährige Leverkusenerin überwand die geforderte Weite von 63,00 Metern in der Nacht zu Mittwoch gleich im ersten Versuch: Mit 63,95 Metern qualifizierte sich die Vize-Europameisterin locker für den Medaillenkampf in der Nacht zu Donnerstag (2:10 Uhr MESZ). Und das, obwohl die Olympia-Dritte von London über Rückenprobleme klagte: "Ich konnte mich heute Nachmittag nicht bewegen. Ich weiß nicht, warum. Ich bin einfach nur aufgestanden. Vielen Dank an die Physiotherapie", sagte Stahl in der ARD.
Auch die frühere Weltmeisterin Christina Obergföll und die deutsche Meisterin Christin Hussong sind dabei, beide zitterten sich als Zehnte und Elfte der Qualifikation aber ins Finale. Die 34-jährige Obergföll, die sich ihren Startplatz erklagt hatte, qualifizierte sich in Rio de Janeiro mit 62,18 Metern, Hussong warf den Speer einen Zentimeter weiter. Die Bestweite in der Quali erzielte die Polin Maria Andrejczyk mit neuem Landesrekord von 67,11 Metern.
Weitsprung: Zwei von drei Deutschen weiter
Malaika Mihambo sprang in der Quali 6,82 Meter.
Ebenfalls ins Finale schafften es zwei von drei deutschen Weitspringerinnen. Malaika Mihambo überbot bei ihrem zweiten Sprung auf 6,82 Metern die erforderliche Qualiweite von 6,75 Metern, Sosthene Moguenara schaffte es mit 6,55 Metern als Vorkampf-Elfte ins Finale der besten Zwölf. "Ich weiß, dass ich gut drauf bin", freute sich Mihambo, die eine neue Saisonbestleistung aufstellte und die zweitbeste Qualiweite landete. Nicht im Finale dabei ist Alexandra Wester, die nur einen gültigen Versuch hatte und mit 5,98 Metern als 34. ausschied. Dennoch war die 22-Jährige nicht unzufrieden: "Ich stehe noch am Anfang. Ich sauge alles auf. Ich denke, es wird alles noch besser", sagte die Kölnerin. Die Bestweite in der Qualifikation für das Finale in der Nacht zu Donnerstag (2:15 Uhr MESZ) landete Europameisterin Ivana Spanovic aus Serbien mit 6,78. Darja Klischina, einzige russische Leichtathletin, die nach Rio durfte, überstand mit 6,64 Metern den Vorkampf.
200 Meter: Finale ohne deutsche Beteiligung
Im 200-Meter-Halbfinale der Frauen hatten die beiden deutschen Starterinnen dagegen wie erwartet keine Chance auf das Weiterkommen: Die EM-Dritte Gina Lückenkemper verpasste den Endlauf um die Medaillen in der Nacht zu Donnerstag (03:10 Uhr MESZ) trotz guter Leistung. Die 19-Jährige kam in ihrem Rennen in 22,73 Sekunden als Fünfte ins Ziel. Ihr fehlten damit 24 Hundertstel für das Weiterkommen. Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen) schied mit 22,90 Sekunden als Siebte des ersten Halbfinal-Laufs aus. "Es ging darum, Spaß zu haben und eine gute Zeit zu erzielen, das habe geschafft, und daher bin ich überglücklich", sagte die 20-Jährige: "Wenn man daran denkt, dass man sich für gleichen Lauf warm macht wie die Großen, zittern die Beine schon ein bisschen." Nadine Gonska (Mannheim) war im Vorlauf gescheitert. Die mit Abstand Schnellste in der Vorschlussrunde war Weltmeisterin Dafne Schippers aus den Niederlanden in Jahres-Weltbestzeit von 21,96 Sekunden.
Drei Medaillenentscheidungen in der Nacht
Kipyegon überraschte über 1500 Meter.
Die Gold-Medaillen der Nacht gingen nach Kenia, Kanada und Jamaika. Über 1500 Meter der Frauen gewann die Kenianerin Faith Kipyegon in 4:08,92 Minuten vor Weltmeisterin und Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus Äthiopien (4:10,27). Bronze ging an die US-Amerikanerin Jennifer Simpson (4:10,53 Minuten). Diana Sujew aus Frankfurt und die Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen hatten den Einzug ins Finale nicht geschafft.
Im Hochsprung-Finale der Männer hat Weltmeister Derek Drouin Olympia-Gold gewonnen. Der 26 Jahre alte Kanadier setzte sich mit übersp/rio2016/leichtathletik716_v-contentxl.jpgrungenen 2,38 Meter vor dem Jahres-Weltbesten Mutaz Essa Barshim aus Katar durch, der 2,36 m meisterte. Dritter mit 2,33 Metern wurde Ex-Weltmeister Bogdan Bondarenko aus der Ukraine. Der EM-Dritte Eike Onnen (Hannover) und Mateusz Przybylko (Leverkusen) waren in der Qualifikation ausgeschieden.
In der letzten Entscheidung der Nacht feierte der Jamaikaner Omar McLeod den Olympiasieg über 110 Meter Hürden. Der 22 Jahre alte Hallen-Weltmeister sprintete in 13,05 Sekunden ins Ziel und verwies den auf Kuba geborenen Spanier Orlando Ortega (13,17 s) und Europameister Dimitri Bascou aus Frankreich (13,24 s). Im Halbfinale war der Stuttgarter Gregor Traber in 13,43 Sekunden gescheitert - der Schwabe verbesserte dabei immerhin seine Qualizeit von Montag (13,50 s). An seine persönliche Bestzeit von 13,21 Sekunden kam er aber nicht heran. Bereits in der Qualifikation gescheitert waren Matthias Bühler und Alexander John.
Stand: 17.08.16 04:00 Uhr
Sportarten
Ergebnisse
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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