Symbolbild Doping © picture alliance / Andreas Frank

Doping

Mehr positive Nachtests von Peking und London

Bei Nachtests von Dopingproben der Olympischen Spiele 2008 in Peking und 2012 in London hat es weitere 45 positive Fälle gegeben. Dies gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Freitag (22.07.2016) bekannt. 30 dieser neuen Fälle stammen aus Peking, 15 aus London.

Unter den nun überführten Sportlern von Peking befinden sich 23 Medaillengewinner. Auf diese hatte sich die Untersuchung konzentriert. Die positiven Fälle kommen aus vier Sportarten und betreffen acht Nationen.

Die 15 auffälligen Ergebnisse von London stammen von Aktiven aus zwei Sportarten und neun Nationen und betreffen acht Medaillengewinner. Die Athleten, Nationalen Olympischen Komitees und die Weltverbände wurden informiert, Sanktionen können nun eingeleitet werden.

Namen nannte das IOC nicht, die Öffnung der B-Proben steht noch aus. Alle überführten Athleten müssen mit einer Sperre sowie dem Aus für die Spiele in Rio rechnen. "Die neuen Nachanalysen zeigen einmal mehr das Engagement des IOC im Kampf gegen Doping", sagte IOC-Präsident Thomas Bach.

Hörmann: "Eine gute und ermutigende Nachricht"

DOSB-Präsident Alfons Hörmann © picture alliance / dpa

DOSB-Chef Hörmann: "Betrüger können nie sicher sein."

Nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gehört die Dachorganisation nicht zu jenen, die wegen betroffener Sportler informiert worden ist. DOSB-Präsident Alfons Hörmann sieht die weiteren positiven Nachtests als Ermutigung im Anti-Doping-Kampf: "Für alle Athletinnen und Athleten, die sich konsequent und vorbildlich an die Regeln halten, ist das eine gute und ermutigende Nachricht. Es zeigt, dass Betrüger nie sicher sein können und auch mit späten Konsequenzen rechnen müssen." Die aktuellen Vorgänge würden bestätigen, "dass sich die Methoden der Analyse erfreulich weiterentwickeln und der konsequente Kampf gegen Leistungsmanipulation durchaus erfolgreich geführt werden kann."

Insgesamt 98 positive Fälle bekannt geworden

In den ersten beiden Durchgängen der Nachuntersuchungen sind somit bislang insgesamt 98 positive Fälle bekannt geworden. Im Mai waren 31 Sportler bei den Spielen 2008 und 22 bei denen vor vier Jahren nachträglich überführt worden. Insgesamt wurden bislang 1.243 eingefrorene Dopingproben neu untersucht.

Auch während der Spiele in Rio ist mit weiteren positiven Proben von den beiden vergangenen Olympia-Auflagen zu rechnen. Das IOC kündigte eine dritte und vierte Welle von Nachtests während der Spiele und nach den Wettbewerben in Brasilien an.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 23.07.16 15:13 Uhr