Paralympics - Von Verlierern der Herzen und schierer Dominanz
Wettkampftag sieben der Paralympics 2020 in Tokio und der Run auf die Medaillen geht weiter. Para-Sprinterin Janne Sophie Engeleiter (2.v.r.) verpasst ihren Traum vom Finale über 100 Meter jedoch.
Für den Para-Weitspringer Hossain Rasouli geht es nicht um Medaillen, sondern darum, überhaupt dabei zu sein. Die Teilnahme des Afghanen war ob der angespannten Lage in seinem Land lange fraglich.
Doch der 26-Jährige konnte im letzten Moment aus Kabul gerettet werden und nun in Tokio an den Start gehen.
In einem Wettbewerb, für den der Sprinter ursprünglich gar nicht gemeldet war, landet er abgeschlagen auf dem letzten Platz, doch in diesem Fall ist das mehr als nebensächlich.
Para-Kugelstoßer Sebastian Dietz hat eine Zeit voller Verletzungen hinter sich, genießt den Wettkampf und gewinnt Bronze.
Gegner und Begleiter: Die sehbehinderten japanischen Para-Athleten Shinya Wada (2.v.l./Silber) und Kenya Karasawa (Vierter) laufen nach dem Finale über 1.500 Meter mit ihren Guides über die Laufbahn.
Schneller Schweizer: Nach Gold über 5.000 Meter triumphiert Rennrollstuhlfahrer Marcel Hug auch über 1.500 Meter - mit Weltrekord.
Auch bei den Para-Radsportlern geht es um Medaillen. Und besonders beim deutschen Team läuft es richtig rund.
Handbikerin Annika Zeyen wechselt nach drei Paralympics-Medaillen im Rollstuhlbasketball 2019 zum Paracycling. Im Zeitfahren gewinnt sie prompt Gold.
Jana Majunke zieht mit Gold in ihrer Klasse nach und rundet die insgesamt acht Medaillen für das deutsche Paracycling-Team ab.
Einfach mal 'ne Pause machen? Nicht mit Simone Barlaam. Der italienische Para-Schwimmer feiert Gold über 50 Meter Freistil.
Der US-amerikanische Para-Bogenschütze Matt Stutzman fokussiert, hält kurz inne und schießt. Nach Silber 2012 in London kommt vorerst jedoch keine Medaille dazu - er landet auf dem 15. Rang.
Beim Rollstuhlbasketball geht es immer hart zur Sache. Gegen Spanien müssen die deutschen Vertreterinnen einiges einstecken.
Doch in Tokio sind die Korbjägerinnen bis dato unschlagbar, gewinnen das fünfte Spiel in Folge und ziehen ins Halbfinale ein.
Dominanz am Netz: Der iranische 2,46-Meter-Sitzvolleyballspieler Morteza Mehrzad (l.) und seine Mitspieler fegen weiter über die Konkurrenz hinweg. Dieses Mal zieht China den Kürzeren.
Für die deutschen Sitzvolleyballer sind die Paralympics dagegen schon vorbei. Francis Tonleu (vorn) und Dominik Albrecht sind untröstlich.
In der Leichtathletik-Abendsession kommt Para-Sprinterin Irmgard Bensusan (2.v.r.) wie 2016 in Rio als Zweite über 200 Meter ins Ziel - es ist ihre vierte Silbermedaille bei Paralympischen Spielen.
Regenschlacht der Rennrollstühle: Die Chinesin Zhou Zhaoqian (2.v.r.) gewinnt das Finale über 1.500 Meter - und damit das 62. Gold für ihr Land. Auf Rang zwei folgt Großbritannien mit 29.
Fotofinish: Die venezolanische Para-Sprinterin Lisbeli Marina Vera Andrade (r.)
und die US-Amerikanerin Britti Mason laufen beide 11,97 Sekunden über 100 Meter.
Die 19-jährige Südamerikanerin
ist letztendlich eine Tausendstel (!) schneller und überwältigt von der knappen Entscheidung: Nach Silber über 400 nun Gold über 100 Meter bei ihrer Paralympics-Premiere sind auch gute Gründe.
Dieses Thema im Programm:
Das Erste | Sportschau | Paralympics 2020 | 24.08.2021 | 09:05 Uhr