WADA: Brasilianisches Team im Juli nicht getestet
Die Welt-Anti-Doping-Agentur beklagt Versäumnisse beim Olympia-Gastgeber. Nach einem Bericht der "Times" sind Brasiliens Athleten vor den Rio-Spielen einen Monat lang nicht auf Doping getestet worden. Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) fordert eine Untersuchung der Vorwürfe.
"Wir haben einen Beschwerdebrief an das brasilianische Sportministerium und die Nationale Anti-Doping-Agentur des Landes geschickt, in dem wir unsere Sorge über die ausgebliebenen Tests zum Ausdruck gebracht und eine Erklärung dazu gefordert haben", sagte Rob Koehler, Direktor der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) der britischen Zeitung. Nach dem "Times"-Bericht vom Freitag (05.08.2016) habe das Ministerium bestätigt, dass es zwischen dem 1. und 24. Juli keine Dopingkontrollen gegeben habe. In dieser Zeit war auch das Doping-Kontrolllabor in Rio von der WADA suspendiert gewesen.
WADA: Teststopp "nicht akzeptabel"
Die WADA habe zugleich ihre Anti-Task-Force informiert, die auch für die vorolympischen Kontrollen im Auftrag des Internationalen Olympischen Komitees zuständig ist. "Es war nicht akzeptabel, dass die Tests gestoppt wurden", sagte Koehler. Brasilien hat für die Rio-Spiele 465 Athleten nominiert, das größte Aufgebot, das das Land jemals bei Olympischen Spielen antreten ließ.
Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat nach Berichten über fehlende Dopingkontrollen im Olympia-Gastgeberland Brasilien eine Untersuchung gefordert. "Die WADA muss die Vorgänge in Brasilien prüfen. Wenn sich bewahrheitet, dass brasilianische Olympia-Teilnehmer vor den Spielen nicht kontrolliert wurden, muss dies entsprechende Konsequenzen haben", sagte die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann.
Stand: 06.08.16 15:17 Uhr