Das deutsche Vierer-Kajak mit Carolin Leonhardt (vorne) © picture alliance / dpa Foto: Nic Bothma

Sportarten

Kanu: Historie und Regeln

In keiner olympischen Sportart sind deutsche Athleten erfolgreicher als im Kanusport. 115 Medaillen haben deutsche Kanuten bereits gesammelt, obwohl der Sport erst in Berlin 1936 in das olympische Programm aufgenommen wird. Die Frauen müssen bis zu den Spielen 1948 in London warten, ehe auch sie um olympische Ehren kämpfen dürfen. Kanuslalom feiert 1972 in München seine Premiere, fliegt dann aber aus dem Programm und wird erst 1992 in Barcelona wieder aufgenommen.

"Grönländer" landen in Deutschland

Kanus hinterlassen ihre ersten Spuren in der europäischen Geschichte bereits im 16. und 17. Jahrhundert, als englische Kapitäne die "Grönländer", wie die Kanus auch genannt werden, nach Europa bringen. Die Ursprünge liegen aber noch weiter zurück und sind in der Geschichte Asiens, Polynesiens oder Ägyptens zu finden. Anfang des 19. Jahrhunderts tauchen die Kanus dann auch in Deutschland auf. 1879 gründet sich in Breslau der erste Grönländer-Club, 1885 entstehen in Hannover und Bonn Kanu-Clubs. 1907 erfolgt der nächste Schritt, als Johann Klepper beginnt, die Faltboote industriell herzustellen. Nach den ersten deutschen Meisterschaften 1919 nimmt der Sport in Kanu, Kajak und Faltboot enormen Aufschwung. Fünf Jahre zuvor ist der Deutsche Kanu-Verband ins Leben gerufen worden.

Acht Mal Gold für Birgit Fischer

Den Kanurennsport in Deutschland prägt mehr als zwei Jahrzehnte Birgit Fischer aus Brandenburg. 1980 läutet Fischer eine Ära im Kanurennsport ein, die Ihresgleichen sucht. In Moskau wird sie jüngste Kanu-Olympiasiegerin. Im Team der DDR holt Fischer ihre erste von insgesamt acht Goldmedaillen und avanciert bis 2004 zur erfolgreichsten deutschen Olympionikin aller Zeiten. Im Alter von 42 Jahren unterstreicht sie in Athen mit Gold im Viererkajak und Silber im Zweierkajak ihre Ausnahmestellung.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr