
Radsport
Paralympics: Ausreißversuch von Brachtendorf im Straßenrennen nicht belohnt
Kerstin Brachtendorf hat ihre zweite Medaille bei den Paralympischen Spielen in Tokio verpasst. Lange Zeit fuhr sie beim Straßenrennen am Donnerstag (02.09.2021) an der Spitze des Feldes. Vor der Schlussrunde wurde sie aber erst eingefangen und dann abgehängt. So blieb ihr nur Rang fünf. Bei den Männern hatte Rio-Paralympics-Sieger Steffen Warias im Zielsprint nicht genug Körner.
Regen und Nebel dominierten das Bild am Fuji International Speedway bei den verschiedenen Entscheidungen. Als erste gingen die Fahrerinnen der Klassen C3-5 an den Start. 79,2 Kilometer hatten sie zu absolvieren. Unter ihnen Brachtendorf, die im Zeitfahren bereits Bronze gewann. Während es einige Athletinnen angesichts der Bedingungen eher ruhig angingen, bildete sich schnell eine sechsköpfige Spitzengruppe um die 46-jährige Deutsche und Top-Favoritin Sarah Storey aus Großbritannien.
Zum Ende der zweiten 13,2 Kilometer langen Runde attackierte Brachtendorf am Anstieg zur Zielgeraden und konnte sich gleich um fast eine halbe Minute absetzen. In der nun fünf Frau starken Verfolgergruppe war man sich nicht richtig einig und ließ sie zunächst gewähren. So wuchs ihr Vorsprung Stück für Stück an. Nach 52,8 Kilometern lag sie 1:15 min vorne.
Britinnen dominieren das Geschehen

Die Britin Sarah Storey sicherte sich nach Gold im Zeitfahren auch den Sieg im Straßenrennen.
Bei nun wieder stärker werdendem Regen forcierten vor allem die Britinnen die Nachführarbeit, sodass Brachtendorfs Polster in kürzester Zeit schmolz. Noch bevor es auf die Schlussrunde ging, wurde sie nach mehr als einer Stunde Solofahrt gestellt. Storey und ihre Landsfrau Crystal Lane-Wright erhöhten nach kurzer Zusammenfahrt weiter das Tempo und hängten ihre Kontrahentinnen ab. Auf der Zielgeraden machten Storey nach dem Triumph im Zeitfahren ihr zweites Gold bei den Sommerspielen perfekt. Lan-Wright blieb erneut nur Silber. Bronze sicherte sich die Französin Marie Patouillet.
Britischer Doppelsieg auch bei den Männern
Im Männerrennen der Klassen C1-3 konnte Steffen Warias bis zum Schluss auf eine weitere Medaille hoffen, hatte aber im Sprint um Bronze nicht genügend Körner und wurde so Siebter. Gold und Silber ging an Benjamin Watson und Finlay Graham (beide Großbritannien). Dritter wurde Alexandre Leaute aus Frankreich (+6:43 min).
Weitere Informationen
Warias fuhr vom Start weg mit den Favoriten, konnte aber wie viele seiner Mitstreiter dem Angriff von Watson in der fünften Runde nichts entgegensetzen. Dieser fuhr auf den letzten 30 Kilometern ein einsames Rennen zu seinem zweiten Gold in Tokio. Auch Grahams Antritt in der vorletzten Runde konnten Warias und der Rest der Gruppe nicht folgen. Gemeinsam mit sechs anderen Fahrern ging es nun um Bronze. Doch im Zielsprint fehlte dem Tübinger die nötige Spritzigkeit. In Rio 2016 hatte er sich noch im Kampf auf den letzten Metern Gold gesichert.
Matthias Schindler beendete das Rennen auf Rang 13 mit 12:39 min Rückstand. Fahnenträger Michael Teuber stürzte früh im Rennen und verlor ebenso wie Pierre Senska zeitig den Anschluss.
Weitere Informationen
Stand: 02.09.21 05:22 Uhr
Weitere Informationen
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B | |
---|---|---|---|---|---|
1. |
|
96 | 60 | 51 | |
2. |
|
41 | 38 | 45 | |
3. |
|
37 | 36 | 31 | |
4. |
|
36 | 33 | 49 | |
5. |
|
25 | 17 | 17 | |
6. |
|
24 | 47 | 27 | |
7. |
|
22 | 20 | 30 | |
8. |
|
21 | 29 | 30 | |
... | |||||
12. |
|
13 | 12 | 18 |
Alle Platzierungen | mehr