Duell im Hockey: Constantin Staib (l) aus Deutschland in Aktion gegen Jethro Eustice aus Südafrika. © picture alliance/dpa

Hockey

Hockey-Herren erlauben sich Olympia-Ausrutscher

Eigentlich sollte ein Pflichtsieg her. Doch zur großen Überraschung leisteten sich die deutschen Hockey-Herren am Donnerstag (29.07.2021) gegen Außenseiter Südafrika eine 3:4 (3:2)-Niederlage.

Nach dem überzeugenden Sieg gegen Großbritannien (5:1) hatten sich die deutschen Herren eigentlich vorgenommen, auch gegen die bislang so offensivstarken Südafrikaner von der ersten Minute an konzentriert und druckvoll zu agieren. Der Gegner sollte auf dem blauen Kunstrasen des Oi Stadiums gar nicht erst dazu kommen, seine Qualitäten im Angriff auszuspielen.

Viele Chancen, viele Abwehrfehler

Mit Erfolg: Zunächst verbuchten die Deutschen durch Niklas Wellen und Martin Zwicker die ersten Torchancen, ehe Timm Herzbruch nach einer Strafecke das Führungstor gelang. Doch kaum war der Jubel verebbt, stand es auch schon 1:1. Matthew Brown nutzte die erste Strafecke der Südafrikaner und glich aus. Und es kam noch dicker: Kurz vor dem Ende des ersten Viertels erzielte Keenan Home gegen unsortiert wirkende Deutsche sogar das 2:1 für den Underdog.

Die Südafrikaner hatten in ihren ersten Spielen kräftig Gegentore kassiert: Fünf gegen die Niederländer, sogar deren neun gegen Belgien. Entsprechend galt es für das deutsche Team nun, wieder den Druck auf die löchrige Abwehr des Gegners zu erhöhen. "Holt euch den Modus zurück" hatte Trainer Kais al Saadi in der ersten Pause von seinen Jungs gefordert. Lukas Windfeder hatte offenbar gut zugehört und traf nach kurzer Ecke entschlossen zum 2:2 (22. Minute). Das deutsche Team geriet nun gut in Schwung. Nach Herzbruchs Vorarbeit traf Constantin Staib aus drei Metern per Abstauber zum 3:2 (24.).

Außenseiter kämpft und kontert

Ohne die beiden Stammspieler Mats Grambusch und Christopher Rühr, die geschont wurden, ging es in der zweiten Hälfte gegen den nicht zu den Top-Teams zählenden Gegner darum, die Konzentration hochzuhalten. Und genau das gelang nicht. In der 45. Minute lief das Team nach vielen eigenen Chancen in einen Konter, den Nick Spooner zum 3:3 abschloss.

Wenig später stand es sogar 3:4: Nach scharfer Hereingabe unterlief Niklas Bosserhoff ein unglückliches Eigentor. Die Lücken in der Hintermannschaft waren offenkundig und sorgten letztlich auch dafür, dass sich das deutsche Team mit einer überraschenden Niederlage die gute Ausgangsposition im Kampf um Gruppenplatz zwei selbst zunichte machte. Denn es blieb beim 3:4, auch wenn Trainer al Saadi in den Schlussminuten sogar Schlussmann Alex Stadler zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers herausnahm.

"Nicht gut genug"

"Wir waren in allen Belangen nicht gut genug, um bei den Olympischen Spielen zu gewinnen. Das ist nicht akzeptabel und tut total weh", sagte Kapitän Tobias Hauke nach der Partie. Für den sicheren Einzug in die Runde der letzten Acht benötigt Deutschland nun mindestens ein Remis im abschließenden Gruppenspiel gegen den Rio-Olympiazweiten Niederlande am Freitag (13.45 Uhr). "Mit so einem Gestolpere von A bis Z wird das natürlich nichts. Wir sind sehr wütend auf uns", sagte Trainer al Saadi.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 29.07.2021 | 10:00 Uhr

Stand: 29.07.21 06:02 Uhr

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Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 39 41 33
2. Flagge Volksrepublik China CHN 38 32 18
3. Flagge Japan JPN 27 14 17
4. Flagge Großbritannien GBR 22 21 22
5. Flagge Russisches Olympisches Komitee ROC 20 28 23
6. Flagge Australien AUS 17 7 22
7. Flagge Niederlande NED 10 12 14
8. Flagge Frankreich FRA 10 12 11
9. Flagge Deutschland GER 10 11 16
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